Brainscan

DVD-Cover Brainscan

6/10

Originaltitel: Brainscan
USA | 1994 | 92 Min. | FSK: ab 18
Horror
Regie: John Flynn
Drehbuch: Andrew Kevin Walker
Besetzung: Edward Furlong, Frank Langella, T. Ryder Smith u.a.
Kinostart:
DVD/Blu-Ray VÖ: 21.09.09

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | DVD
Bild © Cyber-Pirates

Worum geht’s?

Der 16-jährige Horror-Freak Michael glaubt, ihn kann nichts mehr abschrecken, auch als sein bester Freund Kyle ihm von einem interaktiven Videospiel namens „Brainscan“ erzählt, das eine neue Dimension des Schreckens verspricht. Als er es ausprobiert und im Spiel einen Mord begeht, bemerkt er bald, dass „Brainscan“ grausame Realität zu werden scheint.

Wie ist der Film?

„Brainscan“, das Spielfilmdebüt des Autors Andrew Kevin Walker, dem nur ein Jahr später mit seinem Drehbuch zu „Sieben“ der große Durchbruch gelang, ist ein Film, der in jeder Minute den Geist der 90er Jahre atmet. In gemäßigtem Tempo wird eine Gruselatmosphäre ausgebreitet, die aus heutiger Sicht zwar durchaus noch spannende Momente hergibt, aber weitestgehend einem immensen Retro-Charme weicht. – Ein akzeptabler Ersatz.

Zum Erscheinungszeitpunkt von „Brainscan“ war die große Welle des Slaher-Films und Teen-Horrors schon wieder abgeebbt; die x-ten Aufgüsse der großen Drei „Halloween“, „Freitag, der 13.“ und „Nightmare on Elm Street“ lockten kaum noch jemanden hinterm Ofen hervor. Mit seinen völlig andersartigen Abwandlungen der typischen Genre-Elemente ist „Brainscan“ – einige Jahre nach der großen Blütezeit des Teen-Horrors und noch deutlich vor der mit „Scream“ (1996) eingeleiteten Renaissance – eine kleine, untergegangene Perle, vielleicht ein Bindeglied.

Obwohl der schwarzhumorige Spielleiter Trickster stark an Freddy Krueger aus der „Nightmare on Elm Street“-Reihe angelehnt ist, wirkt „Brainscan“ durch seinen eigenen Look und die Videospielthematik frisch und neu. Gore-Effekte werden sparsam eingesetzt, nur als Pflichtprogramm für kleine Schocker, dann widmet sich Regisseur John Flynn schnell wieder seiner Erzählung, die nicht nur einen Cyber-Horrortrip darstellt, sondern sich auch als Geschichte über ganz reale jugendliche Sehnsüchte entpuppt.

Der junge Edward Furlong („Terminator 2“, „American History x“) weiß den Film zu tragen. Und so überzogen sein Spiel manchmal wirkt, es passt stets in den Kontext der oft recht abgehobenen Drehbucheinfälle, die so manche Logikfrage konsequent ignorieren. Und als Furlongs Gegenstück ist auch noch ein leicht unterkühlter Frank Langella anzutreffen. Das Endprodukt ist etwas schräg, aber in sich stimmig und abgerundet von einem versöhnlichen Ende, wenn selbiges auch leider etwas über das Ziel hinaus schießt.

Mit den humorigen Einschüben, den theatralischen Zeitlupensequenzen, der durchwachsenen Qualität der Spezialeffekte und den vielen bewusst unbeantworteten Fragen schwankt „Brainscan“ schließlich zwischen Trash und Denkanstoß bezüglich des Zusammenhangs von medialer und realer Gewalt, verpackt von einem köstlichen Hardrock-Soundtrack. Ein skurriles Lebenszeichen zu einer Zeit, in der die Teen-Horror-Ära tot geglaubt war. Als Fan des Genres sollte man dem ruhig einmal eine Chance geben.

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eXistenZ

3 Kommentare

  1. “Virtual Reality” ist eigentlich weder erschreckend, noch gefährlich, sofern man natürlich HD- 3D und Internet verbietet, Sadistenerzählungen verdammt und sadistische Verbindungen ausmärzt und “Virtual Reality” als eigentlich uninteressantes Thema versteht, wie Maschinen, die unsere mühelose Arbeit nicht übernehmen, da wir das garnicht wollen, wie auf dem Bau oder selbst kochen bei Trinity. Aber das Leuchtmetall mit der verbotenen Zutatenliste ist ebenso eine Frage der auch politischen Verantwortung und Aufspürung etwaiger Besserwisser, wie pseudo- Intellektuelle und deren Wunsch nach fahrlässigen Aussagen zwischen den Prüfungen. Kerstin hat das mit Petras Gesinnung nun gemeistert, aber da war auf der Welt viel von Sadisten geprägt.

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