Candyman’s Fluch

DVD-Cover Candyman's Fluch

7/10

Originaltitel: Candyman
USA | 1992 | 94 Min. | FSK: ab 18
Horror
Regie: Bernard Rose
Drehbuch: Clive Barker
Besetzung: Virginia Madsen, Tony Todd, Xander Berkeley u.a.
Kinostart: 07.01.93
DVD/Blu-Ray VÖ: 13.07.01/17.06.09

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Bilder © Sony Pictures Home Entertainment

Worum geht’s?

Im Rahmen einer Thesis recherchiert die Doktorandin Helen Lyle gemeinsam mit ihrer Freundin Bernadette über die Legende von Candyman. Es heißt, der einst grausam hingerichtete Mann erscheint, wenn man in den Spiegel blickt und fünf Mal seinen Namen, Candyman, sagt. Auf der Suche nach dem Zusammenhang zwischen dem Mythos und realen Morden gerät Helen in Candymans Bann und erlebt die Hölle auf Erden.

Wie ist der Film?

Anfang der 90er Jahre, als die großen, stilbildenden Horror-Reihen à la „Freitag der 13.“ allenfalls noch skurrile Nachwehen produzierten, sorgte Fantasy- und Horror-Ikone Clive Barker („Hellraiser – Das Tor zur Hölle“) mit dem auf einer seiner Kurzgeschichten basierenden Drehbuch zu „Candyman’s Fluch“ für einen wahren Lichtblick in dieser doch recht finsteren Zeit für das Genre und schuf als Produzent und Autor zusammen mit Regisseur Bernard Rose einen dieser Horrorfilme, die mit alten Zutaten in neuer Verkleidung noch wirklich zu erschrecken wissen.

Tageslicht und ein Mörder, der zwar übernatürlicher Natur ist, aber im Grunde bis auf die Hakenhand ganz normal aussieht, genügen hier für eine erstaunlich gruselige Stimmung. „Candyman’s Fluch“ sucht sich erfolgreich eigene Markenzeichen. Der Antagonist funktioniert fast nur über seine (verstärkte) Stimme, welche dem durch die Rolle des Candyman berühmt gewordenen Tony Todd nahezu die ganze physische Schauspielarbeit abnimmt. Bei seiner Thematik, den sogenannten ‚urban legends‘ – moderne, verbreitete Mythen und Legenden, die meist als Gruselgeschichten dienen – traut sich der Film auch, als elementaren Bestandteil ein afroamerikanisches Ghetto einzubinden und kreiert damit, sogar authentisch, ein für einen Slasherfilm originelles Setting von morbidem Charme.

Was Hergang und Arbeitsweise des Mörders betrifft, lassen sich bei „Candyman’s Fluch“ beachtlich viele Parallelen zu Freddy Krueger („Nightmare – Mörderische Träume“) ziehen. Und doch ist es eine ganz selbstständige Geschichte. So geht es auch nicht um das Dezimieren von Teenagern, sondern erwachsene Figuren, an denen das Drehbuch aufrichtig interessiert ist. Nicht nur die brutalen, paranormalen Seiten des Höllentrips der Hauptfigur, sondern auch das Drama darin werden herausgearbeitet. Maßgeblich entscheidend dafür ist Virginia Madsen, die den Film glänzend trägt und ihn dank ihrer eindringlichen Leistung auch immer dann erdet, wenn er zu abgehoben zu werden droht.

Auch wenn „Candyman’s Fluch“ sich etwas schwer darin tut, einen guten Zeitpunkt für sein Ende zu finden, ist es doch ein wirklich gelungener und erfreulich ernsthafter Horrorfilm, eindeutig dem Slasher-Subgenre zuzuordnen, aber trotzdem inspiriert, atmosphärisch dicht, gut gespielt und ausgestattet mit einer zwischen Trash und purer Beklemmung schwankenden Filmmusik sowie zahlreichen effektiven Erschreck-Momenten.

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