Originaltitel: Club Las Piranjas
DE | 1995 | 88 Min. | FSK: ab 6
Komödie, Satire, Parodie
Regie: Ulli Baumann
Drehbuch: Hape Kerkeling, Doris J. Heinze
Besetzung: Hape Kerkeling, Angelika Milster, Horst Krause u.a.
Kinostart: —
DVD/Blu-Ray VÖ: ?
Links zum Film:
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Worum geht’s?
Die erfahrenen Animateure Biggi und Edwin, unter der Leitung der stets angetrunkenen Hoteldirektorin Dr. Wenger, heißen wieder einmal eine Horde urlaubshungriger Deutsche im Club Las Piranjas willkommen. Von Anfang an läuft so einiges schief. Nicht nur, dass alles etwas anders ist, als die meisten Gäste es sich vorgestellt haben, sich kein Wasser im Pool befindet und das Klo nicht funktioniert. Es gibt auch so manche Reibereien zwischen Gast und Reiseleitung sowie unvorhergesehene Beziehungsgeflechte.
Wie ist der Film?
1993 zog Hape Kerkeling in „Kein Pardon“ das raue Geschäft der Fernsehunterhaltung durch den Kakao und brachte damit über eine halbe Million Kinozuschauer zum Lachen. Sein zweiter Filmauftritt, diesmal eine Fernsehproduktion, ist wieder eine glänzend beobachtete Satire, zwar weit weniger bekannt, aber bestimmt nicht minder unterhaltsam.
„Club Las Piranjas“ veralbert genüsslich das Phänomen des deutschen Pauschalurlaubs, mit allem, was dazu gehört: vom nervtötenden Animationsprogramm bis hin zu den zwischenmenschlichen Konflikten, Flirts und Eifersüchteleien, die das exotische Klima mit sich bringt. Zwar ist dieser Horror-Urlaub manchmal nur allzu albern und überspitzt, dafür aber auch randvoll mit Dialogzeilen, die sich grandios zum Zitieren eignen und dem Film sein Kultpotential verpassen. Worauf man am ehesten verzichten kann, ist die befremdliche Hintergrundgeschichte, die den Hauptfiguren angedichtet wurde. Doch selbst damit kann man seinen Spaß haben.
Die bunte Besetzung, darunter das ein- oder andere bekannte Gesicht, weiß durch die Bank zu gefallen, wird aber klar dominiert von Hape Kerkeling, dem damals noch aufsteigenden Stern am Comedy-Himmel. Der von ihm verkörperte Reiseleiter ist meistens sogar der Gegenspieler und keinesfalls Sympathieträger, doch Kerkeling verpasst der Figur einen vollends entwaffnenden Charme, was es immer zu einer Freude macht, dem Edwin zuzuschauen. Wer die Ohren spitzt, kann Kerkeling während des Films übrigens auch noch in verschiedenen kleinen Sprechrollen hören – da zeigt sich schon ansatzweise die enorme Vielseitigkeit des Komikers. Ein Lob gebührt aber auch seiner Partnerin Angelika Milster, die sich zu dem kleinen Kreis der Stars, die gleichgut singen wie sie schauspielern, zählen darf.
Man kann ihn als köstliche Abrechnung mit dem typisch deutschen Touristentum oder auch als besonders kreativen Gefängnisfilm betrachten. Auf jeden Fall ist „Club Las Piranjas“ im positivsten Sinne eine durch und durch deutsche Komödie. Eine gelungene Parodie mit einem guten Gespür für Running-Gags, kultverdächtigen Dialogen und vielen witzigen Charakteren. Umso unterhaltsamer, wenn man sich ab und zu sogar selbst darin wieder erkennt.
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