Originaltitel: The Changeling
CA | 1980 | ca. 107 Min. | FSK: ab 16
Thriller, Horror, Drama
Regie: Peter Medak
Drehbuch: Russell Hunter, William Gray, Diana Maddox
Besetzung: George C. Scott, Trish VanDevere, Melvyn Douglas, Jean Marsh u.a.
Kinostart: —
DVD/Blu-Ray VÖ: 18.06.02
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IMDb | Wikipedia
Bilder © STUDIOCANAL
Worum geht’s?
Der Komponist John Russel verliert durch einen tragischen Unfall seine Frau und seine Tochter. Um den Trauerfall zu verarbeiten und sich in Ruhe seiner Arbeit widmen zu können, mietet er ein abgelegenes, altes viktorianisches Herrenhaus. Die Maklerin findet in ihren Unterlagen zunächst nichts Ungewöhnliches, doch in dem Gebäude häufen sich seltsame Ereignisse.
Wie ist der Film?
„Das Grauen“ verwendet zahlreiche Horrorelemente, die damals schon konventionell waren, setzt diese aber durchaus gekonnt ein. Unheilvolle Streicher, lautes Poltern aus dem Nichts und sich verselbstständigende Gegenstände – alles nichts neues, aber gut gemacht. Dass der Protagonist für sich alleine ziemlich selbstverständlich ein riesiges Haus nimmt, ist schwer zu verdauen. Gespielt wird er allerdings überzeugend, eher zurückhaltend aber einfühlsam von George C. Scott (sehr lustig als unruhiger General in „Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben“ und hier als trauernder Witwer glücklicherweise kaum wieder zu erkennen).
Für den ganzen Hokuspokus, den „Das Grauen“ – angeblich inspiriert von wahren Begebenheiten – auffährt, wirken die Reaktionen darauf insbesondere in der ersten Hälfte etwas sehr unbeeindruckt. Wer würde sich da nicht komplett ins Hemd machen und die Bude verlassen? Doch das sind genreübliche Kleinigkeiten, mit denen der Film trotzdem funktioniert. Lieber gemächlich und stimmungsvoll als hektisch.
Vor allem ein paar schöne Kameraideen zeichnen „Das Grauen“ aus, wenn die Bilder auch im Vergleich zum konsequenten Steadicam-Konzept des zeitgleich erschienenen „Shining“ den Kürzeren ziehen. Nun ja, eigentlich zieht die kanadische Produktion „Das Grauen“ gegen die direkte Konkurrenz „Shining“ aus Großbritannien auch in jeder anderen Hinsicht den Kürzeren. Gescheitert ist das Projekt aber noch lange nicht, sondern heute ein an den Rand gedrängter Geheimtipp. Es bleibt ein solider, atmosphärischer Gruselstreifen, der dem Grauen immerhin wirklich auf den Grund geht, ein wenig detektivische Unterhaltung liefert und schließlich mit dem Thema Vergangenheitsbewältigung auch in die Tiefe geht.
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