Wenn die Gondeln Trauer tragen

Filmposter Wenn die Gondeln Trauer tragen

6.5/10

Originaltitel: Don’t Look Now
IT, GB | 1973 | 105 Min. | FSK: ab 16
Mystery, Drama, Horror, Thriller
Regie: Nicolas Roeg
Drehbuch: Allan Scott, Chris Bryant
Besetzung: Julie Christie, Donald Sutherland u.a.
Kinostart: 29.08.74
DVD/Blu-Ray VÖ: 27.03.01

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | Filmposter

Worum geht’s?

Laura und John Baxter verarbeiten den tragischen Tod ihrer kleinen Tochter bei einem Aufenthalt in Venedig, wo John eine Kirche restauriert. Laura lernt unterdessen zwei Schwestern kennen. Eine von ihnen ist eine Hellseherin, die scheinbar Kontakt zu dem toten Mädchen aufnehmen kann. Doch statt mit der Tochter werden Laura und John vor allem mit ihrem eigenen Schicksal konfrontiert.

Wie ist der Film?

Diese Verfilmung einer Erzählung von Daphne Du Maurier, welche auch schon die Vorlagen zu den Hitchcock-Filmen „Riff-Piraten“, „Rebecca“ und „Die Vögel“ lieferte, ist leider nicht so spannend und beklemmend, wie sie gern wäre. „Wenn die Gondeln Trauer tragen“ hat die Jahre weniger gut überstanden als ähnliche Klassiker der 70er Jahre. Mindestens aus heutiger Sicht blitzt zeitweise unfreiwillige Komik auf. Ausgeglichen werden die Schwächen immerhin durch den gut ausgenutzten Schauplatz Venedig, eine ausgefeilte Bildsprache und einen verspielten Schnitt mit einigen guten Ideen. Ein Highlight ist die für damalige Verhältnisse sehr freizügige Sexszene, nicht gefolgt von, sondern vermischt mit der Szene des anschließenden Ankleidens. Das Leinwandpaar Julie Christie und Donald Sutherland funktioniert gut. In der Gesamtwertung schneidet die erst kurz zuvor mit dem Oscar ausgezeichnete (und bis 2008 noch drei weitere Male nominierte) Julie Christie etwas besser ab. Ihr stehen die 70er auch deutlich besser zu Gesicht.

„Wenn die Gondeln Trauer tragen“ ist unterm Strich relativ ereignisarm und setzt dafür auf Atmosphäre und Denkanstöße. Heraus kam supersanfter Horror für Fans von „Rosemaries Baby“, mit einem Schuss „Vertigo“. Wirklich gepackt werden hier nur sensible Gemüter, doch so oder so gefällt dieser elegant inszenierte Film durch gewitzte Symbolik und düstere Gedanken zum Thema Schicksal und Parapsychologie, wo die Interpretation nach einem eindrucksvollen Ende ganz dem Publikum überlassen wird. Die Beunruhigung und Rätselhaftigkeit, die „Wenn die Gondeln Trauer tragen“ ausmacht, bleibt weitestgehend milde – und ist in der Filmgeschichte wahrscheinlich gerade deswegen so populär. Beim Einen oder Anderen schleicht sie sich still und leise tief ins Innere.

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Rosemaries Baby

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