Originaltitel: Oz the Great and Powerful
USA | 2013 | 125 Min. | FSK: ab 6
Fantasy, Action, Abenteuer
Regie: Sam Raimi
Drehbuch: Mitchell Kapner, David Lindsay-Abaire
Besetzung: James Franco, Mila Kunis, Rachel Weisz, Michelle Williams, Zach Braff, Bill Cobbs, Joey King u.a.
Kinostart: 07.03.13
DVD/Blu-Ray VÖ: 11.07.13
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Worum geht’s?
Kansas, 1905. Oscar arbeitet bei einem Wanderzirkus als Magier, träumt von Weltruhm und übt sich derweil schon mal im Brechen von Frauenherzen. Nachdem er auf einer Ballonfahrt in einen Wirbelsturm gerät, findet er sich in der fantastischen Welt von Oz wieder, wo man ihn für einen prophezeiten Erlöser hält. In Aussicht auf den Thron und die Schatzkammer in der Smaragdstadt spielt Oscar so gut er kann den großen Zauberer und sucht die böse Hexe, die es zu töten gilt.
Wie ist der Film?
In Anlehnung an „Der Zauberer von Oz“, das seiner Zeit überwältigende Heile-Welt-Technicolor-Spektakel von 1939, entführt uns Walt Disney Pictures in ein herrlich buntes, wenn auch etwas steriles CGI-Wunderland und erzählt die neu geschriebene Vorgeschichte der aus zahlreichen Kinderbüchern bekannten Abenteuer rund um den gelben Ziegelsteinweg. Die Ähnlichkeit mit der nicht viel älteren Disneyproduktion „Alice im Wunderland“ von Tim Burton ist natürlich beträchtlich, zumal die beiden klassischen Geschichten sich schon immer ähnlich waren. Im direkten Vergleich hat „Die fantastische Welt von Oz“ vor allem dank interessanterer Charaktere die Nase vorn.
Hauptdarsteller James Franco („127 Hours“) kann man mit seinem zerknautschten, unehrlichen Grinsen eigentlich kaum mögen. Das ist allerdings auch ganz gut so, spielt er doch einen für so ein Märchen bemerkenswert zweifelhaften Protagonisten. Beinahe verspielt der Zauberer sich sogar die Publikumssympathien, aber zum Glück nur beinahe. Wie er sind auch die meisten anderen Figuren mit einer spannenden Ambivalenz ausgestattet. So gesehen ist es zugunsten eines größeren Überraschungseffekts sogar hilfreich, die Originalgeschichte von Oz nicht oder kaum zu kennen. Dass man dann ein paar Anspielungen nicht mitbekommt, ist weniger schlimm. Doch selbst wenn klar ist, wie alles ausgeht, machen die clever gezeichneten Figuren Spaß.
Rachel Weisz („Das Bourne Ultimatum) spielt ein wenig farblos und Mila Kunis („Ted“) wirkt etwas befremdlich, während Michelle Williams („My Week with Marilyn“) mühelos eine souveräne Leistung hinlegt. Highlight bleibt der glänzend animierte fliegende Affe, in der Originalfassung gesprochen von Zach Braff („Garden State“), der auch am Anfang in der ‚realen‘ Welt den sympathischen Assistenten des Zauberers spielt. Dick eingemummelt in die gewohnten Klangschwelgereien von Komponist Danny Elfman gefällt „Die fantastische Welt von Oz“ visuell mit turbulenten, oft subjektiven Kamerafahrten und netten Pop-out-Spielereien in 3D.
Sam Raimi erweist sich wieder einmal als der perfekte Regisseur für solch fantastische Stoffe. Wie schon in seinen Comicverfilmungen („Spider-Man“) und seinem Old-School-Horror („Drag Me to Hell“) hat er einen Hang zum Theatralischen und lässt dabei immer ein willkommenes Augenzwinkern mitschwingen. In den Grundzügen ist „Die fantastische Welt von Oz“ ja sogar fast eine Neuauflage von „Armee der Finsternis“. Diesmal kämpft Raimis Handschrift leider merklich mit dem Disney-Druck, unterliegt, ist aber immer noch spürbar. Mit mehr künstlerischer Freiheit wäre der Film noch interessanter geworden. So ist er immerhin Unterhaltung für eine sehr breite Zielgruppe, mit dem gewissen Etwas, und hält die bisherigen Oz-Geschichten in Ehren.
Viele wundersame Begegnungen im Land Oz gilt es, einfach hinzunehmen, ohne zu hinterfragen. Der Film folgt seiner eigenen, undurchschaubaren Logik. Das zu akzeptieren, fällt jedoch leicht, denn in der zweitstündigen Laufzeit passiert immer etwas, und Raimi lässt mit seiner Inszenierung sowie seinen Figuren selbst durch eine von Computereffekten zerbombte Leinwand etwas Charme scheinen. Der Werdegang des zwielichtigen Jahrmarktzauberers entpuppt sich als eines der brauchbareren Prequels und wirkt als netter Bonus sogar wie eine Metapher für die Tricks der Hollywood-Maschinerie. Manchmal ist Raimi jedenfalls ein besserer Burton.
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Der Zauberer von Oz
Ein ganz netter Film, nur den Schauspielern glaubt man nicht unbedingt. Dafür aber den Effekten. Mach bitte noch mal sowas wie Drag me to Hell, Sam!
Hell yeah!