Originaltitel: Die Superbullen
DE | 2011 | ca. 85 Min. | FSK: ab 12
Komödie
Regie: Gernot Roll
Drehbuch: Tom Gerhardt, Franz Krause
Besetzung: Tom Gerhardt, Hilmi Sözer, Axel Stein, Thomas Heinze, Götz Otto u.a.
Kinostart: 06.01.11
DVD/Blu-Ray VÖ: 14.07.11
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Bilder © Constantin Film
Worum geht’s?
Tommie und Mario sind jetzt Polizisten – warum, das wissen auch deren entnervte Arbeitskollegen nicht so genau – und genießen hemmungslos die Privilegien ihres neuen Jobs. Alarmiert sind die beiden, als das glückbringende Maskottchen ihres Lieblingsfußballvereins, Geißbock „Hennes“ des 1. FC Köln, plötzlich spurlos verschwindet, ausgerechnet kurz vor dem wichtigen Pokalspiel. Tommie und Mario tappen bei ihrem größten Fall wie gewohnt von einem Fettnapf in den nächsten.
Wie ist der Film?
Diese Anarcho-Komödie sollte also der letzte Film sein, den der im Januar 2011 unerwartet an einem Herzinfarkt verstorbene Bernd Eichinger produzierte. Eine unwürdige Abschiedsarbeit für einen der wichtigsten deutschen Filmemacher? Nein, denn „Die Superbullen“ steht in bester Tradition der Filme, die Eichinger in seinem Land groß machten und schließt den Kreis, den Werke wie „Werner – Beinhart!“ und „Manta, Manta“ begannen.
Tom Gerhardt und Hilmi Sözer („Jerichow“) spielen ihre Paraderollen ambitioniert wie eh und je, als wäre seit ihren letzten Aufeinandertreffen in „Voll Normaaal“ (1994) und „Ballermann 6“ (1997) kaum Zeit vergangen. Der schonungslos alberne, substanzlose, präpubertäre Humor der Abenteuer von Tommie und Mario funktioniert tatsächlich heute noch, sofern man selbst nicht allzu sehr aus den 90er-Kultfilmen herausgewachsen ist. Zwar wurden die Fäkal- und Ekelwitze deutlich zurückgefahren – wofür man durchaus dankbar sein darf –, doch dafür sind so einige Bonbons für die Fans der ersten beiden Teile untergebracht, darunter ein Wiedersehen mit altbekannten Nebenfiguren. Und das Wichtigste: Tommie und Mario haben sich kein Stück verändert.
Ob Schrottplatz, Krankenhaus oder Fußballstadion – die Autoren Tom Gerhardt und Franz Krause saugten sich wieder allerhand aus den Fingern, um die Protagonisten in kurzer Zeit an so viele verschiedene Orte wie möglich zu schicken und das Ganze sogar noch halbwegs schlüssig zu begründen. Die nicht unbedingt stilsichere aber rasant geschnittene Montage lässt in Verbindung mit den unzähligen Drehbucheinfällen zu keiner Zeit Leerlauf aufkommen und sorgt für kurzweiligen, unbeschwerten Nonsens-Spaß. „Die Superbullen“ steckt voller herrlich hirnverbrannter Ideen und verliert dabei zuweilen den roten Faden, nicht aber die Kontrolle über die turbulente Geschichte und lässt schließlich alle Handlungsstränge geschickt zusammenlaufen, ohne etwas zu vergessen.
„Die Superbullen“ beweist wie erwartet Mut zur Niveaulosigkeit und zieht das Konzept konsequent durch. Das werden wieder viele Leute hassen, aber wer nicht weiß, was einen bei einem Film mit diesem Duo erwartet, ist selbst schuld. Gernot Roll, der auch schon bei „Ballermann 6“ Regie führte, gelang eine heitere Trash-, Sauf- und Partykomödie, die durch einige prominente Gastauftritte abgerundet wird und sich als klug durchdacht erweist, auch durch die ironische Besetzung von Axel Stein, der in der Serie „Hausmeister Krause“ ja den Tommie spielte, oder durch den Kniff, sich die Beantwortung der quälenden Frage bis zum Schluss aufzusparen: Wie zur Hölle sind die beiden Deppen Polizisten geworden?
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