Originaltitel: Dirty Dancing
USA | 1987 | 96 Min. | FSK: ab 12
Liebesfilm, Musikfilm
Regie: Emile Ardolino
Drehbuch: Eleanor Bergstein
Besetzung: Patrick Swayze, Jennifer Grey, Jerry Orbach u.a.
Kinostart: 08.10.87
DVD/Blu-Ray VÖ: 07.08.02/08.10.09
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Bilder © Concorde Home Entertainment
Worum geht’s?
Sommer ´63. Die junge Frances, die von allen nur Baby genannt wird, macht mit ihren Eltern und ihrer Schwester Urlaub in einem Ferienresort. Dort wirft sie ein Auge auf Tanzlehrer Johnny. Johnny feiert mit anderen Angestellten des Resorts geheime Partys, auf denen enger getanzt wird, als es den typischen Gästen zuzumuten wäre. Als Johnnys Tanzpartnerin für eine Aufführung ausfällt und er dringend Ersatz sucht, bietet Baby ihre Hilfe an. Beim Training kommen sich die beiden näher.
Wie ist der Film?
„Dirty Dancing“ ist ein Kultfilm. Keineswegs, weil er Bahnbrechendes geleistet hat, sondern weil er einen bunten Soundtrack clever verkauft und so lockerflockig erzählt ist, dass er immer wieder einverleibt werden kann, wie ein süßes Dessert. Mit diesem Rezept war „Dirty Dancing“ zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Ein ‚Frauenfilm‘ par excellence; schließlich ist er aus Sicht einer Frau erzählt, die einen Traumprinzen trifft. Dafür finden an besagter Frau auch Männer Gefallen.
Hauptfigur Baby ist ein Volltreffer – unheimlich natürlich, niedlich und später plötzlich auch sehr sexy. Tragisch, dass Jennifer Grey nach „Dirty Dancing“ nie wieder in einer großen Kinorolle zu sehen war, was nach eigenen Angaben an einer Nasenoperation liegt, die ihr alles Markante nahm. Dass Baby das Tanzen selbst erst lernen muss, macht sie zur sympathischen Identifikationsfigur. Diese tänzerische Entwicklung, die gleichzeitig das Erwachsenwerden darstellt, verkörpert Grey sehr glaubhaft. Ihr Gegenüber: der leider früh verstorbene Patrick Swayze in Topform. In den 80er Jahren ein Idol, wirkt er in „Dirty Dancing“ aus heutiger Sicht eher schmierig. Dass der Film heute trotzdem noch unzählige Frauenherzen wiederholt erobert, spricht für weitere entscheidende Qualitäten.
Man muss sich erst einmal bewusst machen, dass „Dirty Dancing“ in den frühen 60er Jahren spielt. Denn das Aufbegehren junger Menschen gegen eine biedere Elterngeneration passt zwar ideal zu diesem Jahrzehnt, doch bricht der Film dreist mit seiner eigenen Prämisse, indem er sich auch des damals zeitgemäßen 80er-Jahre-Chics bedient. Gemeint sind vor allem die eigens für den Film komponierten Lieder, die stilistisch eigentlich gar nicht ins Gesamtkonzept passen – und niemanden scheint es je gestört zu haben. „Dirty Dancing“ ist eben platt, aber publikumswirksam.
Auf die knisternde Chemie zwischen den beiden Hauptfiguren kommt es an. Obwohl sie sich hinter den Kulissen nicht wirklich grün gewesen sein sollen, haben Grey und Swayze in dieser Beziehung gute Arbeit geleistet. Raffiniert: Das Urlaubsflirt-Szenario lädt die Zielgruppe zusätzlich umso mehr dazu ein, dem Alltag zu entfliehen und sich in die Geschichte fallen zu lassen. Und die Erzählung von zwei Liebenden aus unterschiedlichen sozialen Schichten hat natürlich auch schon immer gezogen. Leider macht „Dirty Dancing“ nichts aus dem aufkeimenden Subplot über das Tabuthema Abtreibung und ist dafür eben eine glattgebügelte Wohlfühl-Romanze mit einer ordentlichen Portion Kitsch sowie natürlich starker Musik und bezaubernden Choreografien. (Im Originalton wesentlich besser als in der ulkig übersetzten deutschen Synchronisation.)
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