Originaltitel: District 9
NZ, USA | 2009 | 112 Min. | FSK: ab 16
Science-Fiction, Mockumentary
Regie: Neill Blomkamp
Drehbuch: Neill Blomkamp, Terri Tatchell
Besetzung: Sharlto Copley, Nathalie Boltt u.a.
Kinostart: 10.09.09
DVD/Blu-Ray VÖ: 08.04.10
Links zum Film:
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Worum geht’s?
Vor 20 Jahren strandete ein gigantisches Raumschiff direkt über dem afrikanischen Johannesburg. Die verunsicherten Menschen verschaffen sich Zutritt zu dem in der Luft stehenden Flugobjekt und stoßen auf unzählige Aliens, die in puncto Intelligenz auf etwa dem gleichen Level wie die Erdlinge sind. Die Außerirdischen werden im „District 9“ von den Menschen ferngehalten, bis die Lage bei einer Umsiedlungs-Aktion eskaliert.
Wie ist der Film?
Manchmal braucht ein Film einen großen Namen als Präsentator um Aufmerksamkeit zu erlangen, auch wenn er die Zierde mit großen Namen gar nicht nötig hat. In diesem Fall lautet der Name Peter Jackson. „District 9“ hat nichts mit den bekannten Werken von Peter Jackson zu tun, doch da nun die Aufmerksamkeit gewährleistet ist, bekommt der Film von Anfang an den Erflog, den er verdient.
Sehr viel Spannung wurde geschürt, sehr viel wurde erwartet und genauso sehr viel erfüllt „District 9“; zweifelsohne einer der Filme des Jahres. Diese fantastisch ausgearbeitete Mockumentary hebt Science-Fiction auf die nächste Ebene. Absolut überzeugend gespielt und mit perfekten Spezialeffekten versehen glänzt diese albtraumhafte Vision durch beeindruckende Authentizität. Dabei ist „District 9“ beklemmend, fesselnd, rau, rasant, kurzweilig und konsequent, ganz im Sinne eines perfekten Thrillers.
„District 9“ bedient sich teilweise bekannter Zutaten, ist letztendlich aber eine einzigartige und selten kreative Schöpfung, die im Science-Fiction-Genre Ihresgleichen sucht, wohlgemerkt dirigiert von einem Newcomer und ohne literarische Vorlage. Großartige Idee, großartige Umsetzung. Hier riecht es nach mindestens einer Oscarnominierung (Editing). Obendrein ist „District 9“ eine geniale Parabel auf die Apartheid und Fremdenfeindlichkeit, ganz ohne Zeigefinger. Die geschickteste filmische Metapher seit langem.
Lässt man diesen Ausnahmestreifen sacken und macht sich anschließend mit dem schon vorhandenen Feedback des Publikums vertraut, spätestens dann fällt auf, dass in der durchgehenden Action ein paar Logikfehler vorhanden sind, diese den Genuss im Allgemeinen aber nicht zu trüben vermögen. Hat man die Grundidee erst einmal angenommen -und das sollte kein Problem sein- steht dem packenden Kino-Erlebnis nichts mehr im Wege. „District 9“ ist eine Wucht mit Köpfchen. Unbedingt ansehen, denn sowas kommt wirklich nicht alle Tage.
Für n Alienfilm cool – aber wieso sind die dort gelandet und wieso und wieso und wieso und wieso?!?!