Originaltitel: Everybody Wants Some!!
USA | 2016 | 116 Min. | FSK: ab 12
Komödie, Coming-of-Age
Regie: Richard Linklater
Drehbuch: Richard Linklater
Besetzung: Will Brittain, Zoey Deutch, Ryan Guzman u.a.
Kinostart: 02.06.16
DVD/Blu-Ray VÖ: 03.11.16
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Bilder © Constantin Film
Worum geht’s?
Texas, 1980. Studienanfänger Jake zieht in das Wohnheim für die Mitglieder des College-Baseball-Teams. Dort lernt er allerhand schräge Typen kennen und findet schnell neue Freunde. In den letzten Tagen vor Semesterbeginn genießt die Clique das Leben in vollen Zügen – in der Bar, in der Disco, bei kleinen Rivalitätskämpfen oder entspannten Gesprächen. Das Erwachsensein hat noch Zeit.
Wie ist der Film?
Nachdem er mit „Boyhood“ seinen bisherigen Karrierehöhepunkt feierte, knüpft Richard Linklater wieder an sein Frühwerk an. Denn genau wie in „Confused – Sommer der Ausgeflippten“ (1993 erschienen, spielt 1976) folgt er einer Gruppe von Jugendlichen aus einer Zeit lange vor Handys und PCs. „Everybody Wants Some!!“ erzählt von anderen Charakteren und spielt vier Jahre später, lässt sich aber als indirekte Fortsetzung betrachten. Wieder geht es im Grunde um nichts, und doch um den Kern des Lebens.
Wer eine Handlung mit klassischem Spannungsbogen erwartet, wird verwirrt sein. „Everybody Wants Some!!“ vermittelt vielmehr ein bestimmtes Lebensgefühl und zaubert allen ein Lächeln ins Gesicht, die sich darauf einlassen. Im detailverliebten 1980er-Setting, passend begleitet vom fürstlichen Soundtrack beschwört die Geschichte tiefe Nostalgie. Es ist der berüchtigte ‚Sommer ihres Lebens‘, es gibt Rowdies, schöne Mädchen und den ‚Quoten-Schwarzen‘ – alles, was das Herz des Highschool- und College-Film-Fans begehrt. Doch bevor man Linklater Klischees vorwerfen kann, sei daran erinnert, dass er damals mit „Confused“ maßgeblich daran beteiligt war, die Highschool-Film-Tropen überhaupt erst in die Popkultur einzubrennen. Zudem nimmt der Autor und Regisseur sich jede seine Figuren spürbar zu Herzen.
Die permanenten Dialogszenen überzeugen durch einen natürlichen Fluss und sind sauber geschnitten. Auch wenn die Figuren im Dienste der Unterhaltung manchmal skurril ausfallen, bleiben sie doch stets authentisch. Richard Linklaters Kompetenz und Leidenschaft sind nicht von der Hand zu weisen, wenn er seine – teils unerfahrene – Besetzung führt. Gegenüber „Confused“ mangelt es zwar an weiblichen Charakteren, doch ansonsten stet „Everybody Wants Some!!“ seinem geistigen Vorgänger in nichts nach. Eine charmant-witzige, dezent-romantische und wunderbar lebensbejahende Ode an die Jugend.
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