Originaltitel: The Hangover: Part III
USA | 2013 | 100 Min. | FSK: ab 12
Komödie
Regie: Todd Phillips
Drehbuch: Todd Phillips, Craig Mazin
Besetzung: Ed Helms, Bradley Cooper, Zach Galifianakis u.a.
Kinostart: 30.05.13
DVD/Blu-Ray VÖ: 04.10.13
Links zum Film:
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Bilder © Warner Bros. Ent.
Worum geht’s?
Ein tragisches Ereignis bringt das Wolfsrudel – bestehend aus Phil, Stu, Alan und Doug – noch einmal zusammen. Nachdem Alan seine Medikamente abgesetzt hat wird klar, dass er die Hilfe seiner einzigen Freunde braucht. Alan lässt sich dazu überreden, mit seiner Clique zur Therapie zu fahren. Doch die vier werden vor Erreichen ihres Ziels gewaltsam gestoppt und müssen etwas zu Ende bringen, das damals in Vegas begann.
Wie ist der Film?
Unvergleichlich, das Erlebnis, „Hangover“ zum ersten Mal zu sehen: diese spannende Spurensuche gemeinsam mit einer liebenswerten, herrlich verquer harmonierenden Figurenkonstellation, inmitten einer ganzen Reihe aberwitziger Situationen, bis sich endlich alles perfekt auflöst. Ein finanziell sensationell erfolgreiches Erlebnis, das in seinem eigenen Aufguss „Hangover 2“ ohne denselben Überraschungseffekt und nennenswerte Erweiterungen, dafür etwas weiter unter der Gürtellinie herauskitzelte, was eben noch heraus zu kitzeln war. Folgerichtig verbindet Regisseur und Co-Autor Todd Phillips diese beiden Variationen einer Grundidee, um sie in „Hangover 3“ auf einen abschließenden Nenner zu bringen.
Gut: „Hangover 3“ bleibt sich seinem Konzept, der Abschluss einer Trilogie zu sein, stets treu, indem die Geschichte viele Elemente der beiden Vorgänger aufgreift und sie in das finale Puzzle einsetzt. Bewusst grenzt sich der Handlungsverlauf stark von jenen der ersten beiden Teile ab, um fern vom erneuten Aufguss zu bleiben, und passt trotzdem zu den bekannten Charakteren beziehungsweise ins Gesamtbild. Diesmal ist das Abenteuer des Wolfrudels sichtlich mehr auf Thriller, Actionkomödie und Roadmovie getrimmt. Warum nicht; kann man mal machen.
Schlecht: Nebenfiguren werden verschenkt, weil das Drehbuch nicht so recht etwas mit ihnen anzufangen weiß. Unterdessen stützt sich der Film auf die Aushängeschilder Alan (ausgebeutetes Ausnahmetalent: Zach Galifianakis) und Mr. Chow (irgendwo zwischen sehr lustig und sehr enervierend: Ken Jeong), was in dieser Ausführlichkeit nun mal nicht mehr so witzig ist wie in den pointierten Momenten der Vorgänger. Viele Ideen wirken zu konstruiert, viele Witze zu bemüht (vor allem am Ende). Die Spannung hat Schwierigkeiten, sich zu halten, da es immer wieder kleine Zwischenziele zu erreichen, doch kein großes Rätsel mehr zu lösen gilt.
„Hangover 3“ schwankt bei den Rückbezügen zu Teil 1 und 2 zwischen schönen Momenten (Sonnenbrille) und verschenktem Potential. Es ist der teuerste, spektakulärste und dennoch nicht der rasanteste Teil der Reihe. Gefühlvolle Einschübe und flotte Action stimmen auf das Finale ein, münden dann aber in ein eher unmotiviertes, ungelenkes Ende. Einige Lacher für Fans bleiben, einige Witze zünden nicht, im hoffentlich wirklich letzten Trip des Chaos-Trios.
Rückblickend fand ich von den drei Teilen den ersten am solidesten, wobei mir Nummer 2 auch gut gefiel, weil er nochmal ordentlich eins draufsetzte. An Part III stellte ich keine großen Anforderungen. Für mich war er etwas verwaschen – vor allem die Szene im Abspann war lustig, aber nicht wirklich nötig und wirkte deplatziert. Auch von mir gibt es 5 von 10 Punkten.
Ich fand den dritten Teil recht amüsant, bin allerdings auch mit wirklich seeeehr seeehr geringen Erwartungen ins Kino gegangen. Gestört hat mich vor allem, dass der sonst grandiose John Goodman hier eher lahm war. Sehr schade. Dennoch witziger Film und durchaus sehenswert!