Originaltitel: Hell or High Water
USA | 2016 | 102 Min. | FSK: ab 12
Krimi, Thriller, Western, Drama
Regie: David Mackenzie
Drehbuch: Taylor Sheridan
Besetzung: Jeff Bridges, Chris Pine, Ben Foster u.a.
Kinostart: 12.01.17
DVD/Blu-Ray VÖ: 03.08.17
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Bilder © Paramount
Worum geht’s?
Texas. Tanner Howard, der gerade aus dem Gefängnis freikam, und sein jüngerer Bruder Toby beginnen einen Raubzug. Ziel sind Filialen jener Bank, die die Farm ihrer hochverschuldeten Familie zwangsversteigern will. Toby hat – anders als Tanner – ein schlechtes Gefühl bei der Sache, will mit dem Geld aber die Zukunft seiner Kinder sichern. Der kurz vor der Pension stehende Texas Ranger Marcus Hamilton und sein Partner sind den Brüdern dicht auf den Fersen.
Wie ist der Film?
„Hell or High Water“ (nach der Redewendung ‚come hell or high water‘, was so viel bedeutet wie ‚egal, was passiert‘) steckt voller Anspielungen. Das Drehbuch von Taylor Sheridan („Sicario“) greift klassische Westernmotive auf, arbeitet ‚Redneck‘-Stereotypen heraus und kommentiert die Übermacht der Banken. Doch leider werden die unterschiedlichen Themen weder näher beleuchtet noch ironisch gebrochen.
Chris Pine („Star Trek“) spielt den moralisch gespaltenen Bankräuber gut, allerdings wirkt er mit seinem Schnurrbart mehr verkleidet als verwandelt. Ben Foster („The Messenger – Die letzte Nachricht“) hingegen ist als ungleich gewissenloser Bruder so überzeugend, als könne er gar nichts anderes spielen. Und der grummelnde Jeff Bridges („True Grit“) passt als Altcowboy sowieso wie die Faust aufs Auge. Zwischen diesen Hauptfiguren springt die Handlung dramaturgisch gekonnt hin und her, um die Jagd der Gesetzeshüter auf Gesetzesbrecher immer weiter zuzuspitzen. Die Verteilung der Sympathien bleibt dabei diffus, wodurch die Geschichte ihren Reiz behält. Was ihr allerdings fehlt, um wirklich herauszuragen, ist eine so markante Figur wie Anton Chigurh aus „No Country for Old Men“ – ein Film, dem „Hell or High Water“ ohnehin auffällig ähnelt.
Sauber gefilmt, geschnitten, geschrieben und gespielt, mit hübschen Country-Klängen von Nick Cave und Warren Ellis untermalt, besticht „Hell or High Water“ durch eine staubige Atmosphäre – eine gewisse Düsternis im gleißenden Sonnenlicht. Bis auf wenige Spitzen bleibt die Spannung milde und das Gesamtpaket letztendlich unspektakulär. Als Neo-Western wie auch als Sozialkritik deutet der Film nur an, was andere Filme schon intensiver erzählt haben.
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