I Love You Phillip Morris

Filmposter I Love You Phillip Morris

7/10

Originaltitel: I Love You Phillip Morris
USA | 2009 | 97 Min. | FSK: ab 16
Komödie, Liebesfilm, Biopic, Romanadaption
Regie: Glenn Ficarra, John Requa
Drehbuch: Glenn Ficarra, John Requa
Besetzung: Jim Carrey, Ewan McGregor, Leslie Mann, u.a.
Kinostart: 29.04.10
DVD/Blu-Ray VÖ: 05.11.10

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | AL!VE AG
Bild © AL!VE AG

Worum geht’s?

Der Polizist Steve Russel, der kurz nach seiner Geburt adoptiert wurde und nach seiner echten Mutter sucht, führt ein christliches Leben als liebender Ehemann und Vater. Doch das alles ist eine Lüge. Nach einem schweren Autounfall hat er eine plötzliche Eingebung: Er ist schwul und will von nun an gefälligst auch als schwuler Mann leben. Steves neues Leben ist teurer als erwartet. Als er sich mit Versicherungsbetrug aushilft, wandert er ins Gefängnis, wo er Phillip Morris kennen lernt. Die beiden verlieben sich ineinander. Als Phillip versetzt wird, tut Steve wirklich alles, damit er mit seinem Liebsten wieder vereint sein kann.

Wie ist der Film?

Diese romantische Komödie bringt frischen Wind in das Genre. Ja, weil es zur Abwechslung mal wieder um Mann und Mann geht, statt um Mann und Frau, wobei sich die Geschichte wohlgemerkt gar nicht in eine Hetero-Version umdichten ließe, ohne sie grundlegend zu verändern. „I Love You Phillip Morris“ gelingt der Spagat zwischen augenzwinkernd, aber nicht veralbernd dargestellter Homosexualität und echter Romantik. Das hätte dem Film auch leider fast das Genick gebrochen. Er wurde als „zu schwul für den Mainstream“ eingestuft (was außerhalb Amerikas eher lachhaft ist) und hätte auch fast nicht den Weg ins Kino gefunden, wo der Erfolg dann tatsächlich eher verhalten war.

Dabei reitet „I Love You Phillip Morris“ keineswegs ständig auf dem Hauptthema der Homosexualität herum, sondern erzählt in erster Linie eine Liebesgeschichte, vermengt mit einer Gaunerkomödie, bei der man sich mehrmals schmunzelnd an Spielbergs „Catch Me If You Can“ erinnern darf. Würde die Geschichte nicht auf wahren Begebenheiten beruhen (das tut sie wirklich!), müsste man ihr so manche Übertreibung zugestehen. Doch so ist sie einfach ein rasantes Abenteuer. Die wahre Geschichte ist ja schon unterhaltsam genug, doch die Filmadaption gefällt zusätzlich mit vielen witzigen Detailideen und einem guten Sinn für komische Bilder. Die vielen verschiedenen Sparten, die das Drehbuch bedient, sind einfach zu unterschiedlich, als dass die Regiedebütanten Glenn Ficarra und John Requa sie in dem perfekten Mix schlechthin hätten verpacken können, doch entscheidend ist der stattliche Unterhaltungswert des Endprodukts.

Jim Carrey („Die Truman Show”, „Bruce Allmächtig”) und Ewan McGregor („Trainspotting“, „Big Fish“) geben ein beachtlich glaubhaftes Liebespaar ab; auch sehr lustig, ohne dass sie zu Witzfiguren verkommen – zwei starke Leistungen. Es ist nur zu empfehlen, sich mal einen Ruck zu geben, wenn man die Schauspieler mag, der Homosexualität aber eigentlich abgeneigt gegenübersteht. In „I Love You Phillip Morris“ ist das Schwulsein der Hauptfiguren nicht so massentauglich wie in „Chuck und Larry“, weil es nicht als Witz gemeint ist. Und trotzdem gibt es viel zu Lachen. „I Love You Phillip Morris“ ist eine gut gespielte, gutgelaunte, sehr pfiffige, höchst charmante Romantik-Krimi-Komödie mit Herz. Und vor allem weit weniger vorhersehbar als viele Hetero-Kino-Lovestorys der letzten Zeit.

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Catch Me If You Can

1 Kommentar

  1. Tolle Seite! 🙂

    Hab neulich schon von jemandem gehört, dass der Film gut sein soll – jetzt will ich ihn unbedingt gucken, obwohl sich der Titel ja eher nach einer Glimmstengel-Hommage anhört… 😉
    LG,

    Isinesunshine

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