James Bond 007: Keine Zeit zu sterben

Filmposter Keine Zeit zu sterben

6.5/10

Originaltitel: No Time to Die
GB, USA | 2021 | 163 Min. | FSK: ab 12
Thriller, Action, Abenteuer, Drama
Regie: Cary Joji Fukunaga
Drehbuch: Neal Purvis, Robert Wade, Cary Joji Fukunaga, Phoebe Waller-Bridge
Besetzung: Daniel Craig, Léa Seydoux, Rami Malek u.a.
Kinostart: 30.09.21
DVD/Blu-Ray VÖ: 16.12.21

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
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Worum geht’s?

James Bond setzt sich auf Jamaika zur Ruhe. Da bittet sein alter Freund Felix Leiter vom CIA ihn um Hilfe, um einen entführten Wissenschaftler zu retten. Die Spur führt Bond zu gefährlichen Terroristen, aber auch zu der Frau, die er liebte.

Wie ist der Film?

Der fünfte und letzte Film mit Daniel Craig in der Rolle des James Bond knüpft direkt an seinen Vorgänger „Spectre“ an und schließt die Geschichte, die mit „Casino Royale“ begann. Zugleich betritt nochmal ein neuer Superschurke die Bühne. „Keine Zeit zu sterben“ ist so beschäftigt damit, alle Fäden zusammenlaufen zu lassen, dass sich die Handlung etwas zieht, passend zum lahmen Titelsong von Billie Eilish, aber am Ende geht der Plan auf.

Szenenbild Keine Zeit zu sterbenWie schon in den Jahren zuvor muss Bond sich in der modernen Welt verorten. Das Hinterfragen eines veralteten Männerbildes in Zeiten von #MeToo treiben die Autoren diesmal auf die Spitze, indem sie eine Frau in Bonds Fußstapfen treten lassen. Doch die konservative Fangemeinde braucht nicht zu schäumen, denn „Keine Zeit zu sterben“ findet eine elegante Balance zwischen traditionsbewusstem Bond und Zeitgeist, ohne moralischen Zeigefinger. Die Schlagzeile über einen ‚weiblichen James Bond‘ entpuppt sich als übertriebene Stimmungsmache der Presse.

Auffallend oft spielt „Keine Zeit zu sterben“ auf den Klassiker „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ (1969) mit George Lazenby an – einer der besten, da bewegendsten Bond-Streifen. Kein Zufall, denn „Keine Zeit zu sterben“ stellt die Emotionen in den Vordergrund. Regisseur Cary Fukunaga („True Detective“ Staffel 1) untersucht ausführlich Bonds innere Dämonen und seine Fähigkeit, zu lieben, wodurch auch die Actionszenen mehr Bedeutung erlangen. Stichwort Drama: Hans Zimmer fungiert hier erstmals als Bond-Komponist, und der Unterschied ist hörbar. Von hämmernden Bläsern zu schluchzenden Streichern – Zimmer ist mal wieder wenig subtil, aber eben effektiv.

Neben den schon etablierten, gewohnt überzeugenden Figuren gibt Rami Malek („Bohemian Rhapsody“) einen Bösewicht, der mit kleinen Gesten wunderbar abscheulich und verstörend wirkt. Lashana Lynch („Captain Marvel“) als britische und Ana de Armas („Knives Out“) als amerikanische Agentin sind das humorvolle Salz in der Suppe und ergänzen einander hervorragend.

Daniel Craig als Bond geht in „Keine Zeit zu sterben“ neue Wege, hält zugleich die alten Vorbilder in Ehren und verabschiedet sich mit einem Knall. Die meisten anderen Teile mit Craig fühlten sich runder an, standen aber auch nicht unter dem Druck, eine ganze Reihe abschließen zu müssen. Das Produktionsteam hat nämlich mutig und richtig entschieden: Hier, im 25. Film der 007-Reihe endet nicht nur der Vertrag eines Darstellers, seine Story endet mit.

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