Kick-Ass 2

DVD-Cover Kick-Ass 2

7.5/10

Originaltitel: Kick-Ass 2
USA | 2013 | 103 Min. | FSK: ab 18
Komödie, Action, Coming-of-Age, Comicadaption
Regie: Jeff Wadlow
Drehbuch: Jeff Wadlow
Besetzung: Aaron Johnson, Christopher Mintz-Plasse, Chloë Grace Moretz, Jim Carrey, John Leguizamo u.a.
Kinostart: 15.08.13
DVD/Blu-Ray VÖ: 19.12.13

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | film zeit
Bilder © Universal Pictures

Worum geht’s?

Dave hat seine Tätigkeit als ‚Kick-Ass‘ auf Eis gelegt, weil ihm das alles viel zu gefährlich ist. ‚Hit-Girl‘ trainiert unterdessen eifrig weiter für die Verbrechensbekämpfung, wird von ihrem neuen Vormund allerdings in die Schranken gewiesen, damit sie ein normales Leben als Schülerin führt. Die Rückkehr eines alten Widersachers, der sich jetzt ‚The Motherfucker‘ nennt, zwingt die beiden, wieder die Maske anzulegen. Sowohl Kick-Ass und Hit-Girl als auch der Motherfucker finden reichlich kostümierte Unterstützung.

Wie ist der Film?

Nochmal hinterhergetreten? Das wäre untertrieben, denn „Kick-Ass 2“ bleibt dem Geist des erfolgreichen Vorgängers treu und erweitert die bekannte Figurenkonstellation um einige weitere Arschtrittverteilende. Aus Zeitgründen gab „Kick-Ass“-Regisseur Matthew Vaughn für Teil 2 das Zepter an Jeff Wadlow („The Fighters“) ab, jedoch erweisen sich die damit verbundenen Sorgen der Fans als weitgehend unbegründet. Wadlow hat offensichtlich durchdrungen, was einen „Kick-Ass“-Film ausmacht und dazu eigenhändig ein flottes Drehbuch geschrieben, basierend auf dem zweiten „Kick-Ass“-Comic, während Matthew Vaughn als Produzent immer noch ein Auge auf die Umsetzung werfen konnte.

Szenenbild Kick-Ass 2Alles, was „Kick-Ass“ ausmachte, kehrt in „Kick-Ass 2“ zurück: kompromisslose Action, derber Humor, angenehm wilder Schnitt, fetter Soundtrack und natürlich die selbsternannten Superhelden. Der bereits einige Jahre zurückliegende Auftakt der Reihe bestach freilich durch den unbezahlbaren Frischebonus, zumal man bis dato höchst selten etwas derartig freches im Kino gesehen hatte. In den zwei, drei Folgejahren hat sich viel getan, was es „Kick-Ass 2“ nicht leicht macht, noch Aufsehen zu erregen. Doch diese Aufgabe hat die Fortsetzung wacker bewältigt. Der satirische Aspekt des ersten Teils tritt hier in den Hintergrund, weil die pfiffige Grundidee inzwischen etabliert ist und nun eben eine Geschichte weitererzählt werden muss. Aber die köstlich selbstreflektierte Haltung hat Nummer 2 sich trotzdem bewahrt, und das ist das Wichtigste.

Schön flott: In Nullkommanichts befinden wir uns mitten im neuen Abenteuer von Kick-Ass / Dave und Hit-Girl / Mindy, gewohnt glänzend gespielt von den Jungtalenten Aaron Taylor-Johnson und Chloë Grace Moretz. Weil sich hinter Hit-Girl inzwischen ein Mädchen im spannenden Highschool-Alter verbirgt, liegt der Fokus sogar etwas mehr auf ihr als auf dem titelgebenden Rächer in Grün. Das freut die meisten Fans ohnehin und bewahrt ein entscheidendes „Kick-Ass“-Markenzeichen: die unterhaltsame Komponente über die Wirrungen des Erwachsenwerdens, die geschickt mitten in die Handlung um Vergeltung und Verbrechen eingewoben ist und zumindest dem jugendlichen Publikum besonders viel Spaß machen dürfte.

Warum Nicolas Cage nicht mehr dabei ist, ist klar. Ansonsten kehrt die gut aufgelegte Originalbesetzung zurück, bis auf eine unerhebliche Ausnahme (Daves unscheinbarer Freund Todd wird von einem anderen, vergleichbaren Schauspieler gespielt). Darüber hinaus sind einige Neuzugänge zu verzeichnen, allen voran Jim Carrey („Der unglaubliche Burt Wonderstone“). Während die anderen neuen Helden durchaus Spaß machen, kann Carrey die Erwartungen, die sein Image mit sich bringt, nicht erfüllen. Ausschlaggebend ist dabei nicht seine ungewohnte Rolle, sondern das Gefühl, dass ein anderer Darsteller die Rolle ebenso gut hätte übernehmen können, was für Carrey höchst untypisch ist. Eine positive Überraschung ist hingegen John Leguizamo („Land of the Dead“) als witziger Leibwächter des Antagonisten (herrlich irre: Christopher Mintz-Plasse).

Hier und da mag „Kick-Ass 2“ das Feingefühl für die beißende Komik abgehen. Im Großen und Ganzen trifft „Kick-Ass 2“ jedoch den Ton des Originals und schmeißt noch ein paar Schauwerte mehr in den Topf. Die Vielzahl neuer Nebenfiguren ist ein beliebter Kritikpunkt, bringt die Handlung allerdings nicht von einer klaren Linie ab. Eine durchaus gelungene Fortsetzung; keine Independent-Produktion mehr, dafür beeindruckend rücksichtslose Mainstream-Unterhaltung über Gewalt und wohlgemerkt auch deren Konsequenzen. Auf dass die Trilogie, wie es sie in Comic-Form bereits gibt, ein starkes Ende findet.

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