Originaltitel: Shurayuki-hime
JP | 1973 | 97 Min. | FSK: ab 16
Eastern, Drama, Splatter, Action
Regie: Toshiya Fujita
Drehbuch: Kazuo Uemura, Kazuo Koike
Besetzung: Meiko Kaji, Ko Nishimura, Toshio Kurosawa u.a.
Kinostart: —
DVD/Blu-Ray VÖ: 04.02.05, 23.10.09
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Worum geht’s?
Japan im 19. Jahrhundert: Aufgrund eines Missverständnisses werden eine Mutter, ihr Mann und ihr Sohn von einer vierköpfigen Verbrecherbande überfallen. Mann und Sohn werden getötet; die Frau tötet aus Rache einen der Verbrecher und kommt dafür lebenslänglich ins Gefängnis. Sie verführt die Wächter um einen Sohn zu bekommen, jedoch bringt sie eine Tochter zur Welt und stirbt unmittelbar danach. Diese Tochter wurde geboren, um ihr Leben der Vergeltung zu opfern – sie muss die Rache ihrer Mutter weiterführen und die übrigen drei Verbrecher ins Jenseits befördern.
Wie ist der Film?
„Lady Snowblood“ ist ein Film, den man sich (OmU) ansieht, um herauszufinden, wovon Quentin Tarantinos „Kill Bill“ maßgeblich inspiriert wurde. Ansonsten ist er eigentlich nur für eingefleischte Genrefans ein Begriff, wenn er auch als Klassiker gilt. Eine Sichtung lohnt sich jedenfalls tatsächlich. Entgegen der Befürchtungen des gemeinen westlichen Filmkonsumenten, der sich an das schrille Frühwerk von Jackie Chan aus dem TV-Nachtprogramm erinnert, hat „Lady Snowblood“ zwar leicht angestaubte aber schöne Bilder zu bieten, teils regelrecht poetisch. Hinzu kommt eine von guter Musik begleitete, ausgefeilte Erzählweise in mehreren Kapiteln mit Zeitsprüngen (hallo Quentin!), die dem Zuschauer die im Kern enorm simple Geschichte auf bedachte und lebendige Weise vermittelt.
„Lady Snowblood“, der ein Jahr später übrigens fortgesetzt wurde, ist ein Rachefilm in reinster Form, hat aber auch ein paar kleine Überraschungen in petto und bindet gekonnt den wahren historischen Hintergrund der entsprechenden Zeit ein. Bei der Inszenierung geben sich Ästhetik und brutaler Splatter die Klinke in die Hand – eine nachhaltige Mischung. Massaker mit Stil, das hat was. Dass diese Adaption eines Mangas aus deutscher Sicht auch recht gewöhnungsbedürftig und nicht ohne Längen daherkommt, soll an dieser Stelle keineswegs unter den Tisch gekehrt werden, doch liegt sie teilweise erstaunlich nah an heutigen westlichen Sehgewohnheiten, was vielleicht aber nur ein Verdienst von Filmemachern wie Quentin Tarantino ist. So schließt sich der Kreis.
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