Originaltitel: Looper
USA | 2012 | 119 Min. | FSK: ab 16
Thriller, Action, Science-Fiction
Regie: Rian Johnson
Drehbuch: Rian Johnson
Besetzung: Bruce Willis, Joseph Gordon-Levitt, Emily Blunt u.a.
Kinostart: 03.10.12
DVD/Blu-Ray VÖ: 21.02.13
Links zum Film:
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Bilder © Concorde Filmverleih
Worum geht’s?
Im Jahr 2044 tötet Joseph Simmons gegen gute Bezahlung Menschen, die ihm aus der Zukunft geschickt werden. Joseph ist ein Looper, deren Vertrag stets damit endet, dass sie irgendwann ihr 30 Jahre älteres Ich erschießen müssen, um ihren Kreis zu schließen. Als es für Joseph soweit ist, kann sein älteres Ich ihn überwältigen und versucht, den Aufstieg eines Supergangsters zu verhindern, was beide zu Gejagten macht.
Wie ist der Film?
Ein Hauch „Inception“ liegt in der Luft. Nach seinem sehr interessanten Debüt „Brick“ hat sich Autorenfilmer Rian Johnson nochmal seinen Lieblingshauptdarsteller Joseph Gordon-Levitt geschnappt und fährt inzwischen schon deutlicher die Blockbuster-Schiene. Dem eigentlich schon abgegriffenen Zeitreisethema gewinnt Johnson durchaus spannende neue Facetten ab, nur gegen die unweigerlichen Riesenlöcher im Plot bei der Vermengung von Gegenwart und Zukunft ist auch er machtlos. Darauf, wie viel die Logikfreunde mal wieder zu nörgeln haben werden, soll hier nicht weiter eingegangen werden, denn „Looper“ funktioniert letztlich als meistens rasanter, meistens kreativer Sci-Fi-Thriller.
Zunächst gefällt „Looper“ durch eine recht bodenständige Zukunftsvision, die zum einen den wirtschaftlichen Verfall vor den technischen Fortschritt stellt, zum anderen einfach nicht mehr Budget übrig hatte. Johnsons spezieller Blick auf die Dinge erlaubt eine Erzählweise von ansprechender Ästhetik, die so auf Trab hält, dass man Ungereimtheiten verzeiht und vergisst. Leider hat der Schauplatzwechsel auf eine entlegene Farm nach gewisser Zeit einen bremsenden Effekt und steht mitsamt den auf ebendieser Farm verhafteten Figuren in einem derartigen Kontrast zum restlichen Geschehen, dass die Frage laut wird, worum es denn nun eigentlich hauptsächlich geht. Darin wirkt der Film etwas unentschlossen.
Joseph Gordon-Levitt spielt stark mit seinem sehr gut gemachten und trotzdem lächerlichen Makeup (vor allem die Kontaktlinsen sind zu grell). Die Annäherung an Bruce Willis, dessen jüngere Version er ja darstellen soll, ist sehr ambitioniert. Das Problem dabei ist aber, dass der so stilisierte Gordon-Levitt seinen Partner Willis seltsam nackt und müde wirken lässt, weshalb sich die beiden dann doch wieder weit voneinander entfernen. Ein Lichtblick ist die interessante Besetzung der Nebenfiguren: vorwiegend eine sexy Emily Blunt, ein Paul Dano in seiner Paraderolle des Waschlappens, ein endlich mal wieder im Kino aufgetauchter Jeff Daniels sowie ein kleiner Knirps namens Pierce Cagnon, dem ein paar intensive Momente eine bemerkenswerte Ausstrahlung verleihen.
Blöd, dass man sich nie wirklich auf eine Seite schlagen kann, denn beide Helden wollen ja etwas Gutes tun, nur anders, und sind obendrein dieselbe Person. So wirklich Sinn macht das Herumwuseln von einem guten Killer in zwei Ausführungen zur selben Zeit ohnehin nicht, aber die Geschichte ist bis zum unbefriedigenden Schluss weitgehend spannend erzählt und mit schönen visuellen Ideen, deftiger Tonkulisse und netten Schießereien versehen. „Looper“ spart viele Hintergrundinformationen aus, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Das Wesentliche ist immer noch ziemlich kompliziert aufbereitet. Durch diese verspielte Lust am Erzählen macht der Film aber auch erst Laune.
Super, wir haben doch den gleichen Filmgeschmack! 🙂 Grüüüße!