Originaltitel: Metallica Through the Never
USA | 2013 | 92 Min. | FSK: ab 16
Musikfilm, Action, Fantasy
Regie: Nimród Antal
Drehbuch: Nimród Antal, Metallica
Besetzung: Dane DeHaan, Kyle Thomson u.a.
Kinostart: 03.10.13
DVD/Blu-Ray VÖ: 28.01.14
Links zum Film:
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Bilder © Ascot EliteDelta Music & Entertainment
Worum geht’s?
Trip ist Roadie bei Metallica und wird während des ausverkauften Stadionkonzerts losgeschickt, um etwas zu besorgen, das sich in einem liegengebliebenen Lastwagen der Crew befindet. Die Band zieht bei einem fast reibungslosen Auftritt alle Register, doch Trip hat einen Unfall und findet sich in einem Straßenkampf mitten in der Großstadt wieder.
Wie ist der Film?
Man muss schon ein bisschen mehr als nur Sympathisant dieser Band namens Metallica sein, um „Through The Never“ in vollen Zügen genießen zu können, denn bei dem 3D-Experiment von Regisseur Nimród Antal („Motel“, „Predators“) handelt es sich zu gut 80% um ein durchgestyltes Konzert der berühmtesten Metal-Formation der Welt. Unter diesem Gesichtspunkt bleibt als einzige Schwäche die Rahmenhandlung, die weniger hergibt, als zunächst vermutet. Doch beide Segmente des Films sind auf alle Fälle ein Augen- und Ohrenschmaus.
Die Hauptdarsteller und Co-Autoren James Hetfield (Gitarre und Gesang), Lars Ulrich (Schlagzeug), Kirk Hammett (Gitarre) und Robert Trujillo (Bass) lassen sich genüsslich als unnahbare Rockstars inszenieren, jedoch nicht ohne eine unterschwellige Selbstironie. So macht bereits das erste Auftauchen der einzelnen Bandmitglieder vor dem Auftritt Spaß. Obwohl es abseits der Bühne ein paar Dialogzeilen gibt, kommt die deutsche Fassung ohne Synchronisation aus – man mag es Faulheit nennen; den Cineasten freut es. Wenn das Quartett im ausverkauften Stadion dann mit dem ersten Song loslegt, ist das schlichtweg eine Wucht. Ton und Bild des IMAX-3D-Formats übertreffen – auch bereits in einem „normalen“ 3D-Kino – jede Live-DVD. Besser abgemischt wird man die Jungs auf der Bühne wahrscheinlich nie hören.
Von dem an mehreren Tagen in Kanada aufgenommenen Material bekommt das Publikum den Eindruck eines in sich stimmigen Superkonzerts. 24 Kameras liebkosen die eigens für den Film gestaltete, mit allerlei Spezialeffekten gespickte 360-Grad-Bühne, während sich die topfitte Band zu keinem Zeitpunkt anmerken lässt, dass sie bereits eine 30jährige Bandgeschichte auf dem Buckel hat. Die Liedauswahl entspricht im Großen und Ganzen einer ‚Greatest Hits‘-Kompilation, welche die allermeisten Fans zufriedenstellen dürfte. Weil „Though the Never“ ganz bewusst auch Showpannen beinhaltet, wirkt der Auftritt zwar nicht perfekt, dafür aber spannender und irgendwie auch sympathischer.
Schauspieler Dane DeHaan („The Place Beyond the Pines“) ist als wortkarger Roadie, der während des Konzerts etwas Wichtiges besorgen muss, sympathisch besetzt. Leider ergibt sein Abenteuer auf den leergefegten Straßen nicht wirklich Sinn. Man muss die Rahmenhandlung in „Metallica Through the Never“ als ein surreales Beiwerk begreifen, sodass alles wie ein riesiger Videoclip anmutet. Klarere Zusammenhänge und eine engere Verknüpfung mit dem Metallica-Gig wären wünschenswert gewesen. Es bleibt ein großartig klingendes, spektakuläres Konzert mit ein paar filmischen Fingerübungen in übersinnlicher Endzeitstimmung. Eins steht fest: Wer hier 90 Minuten stillsitzt, ist im falschen Film.
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