Planet der Affen: Prevolution

Filmposter Planet der Affen: Prevolution

9/10

Originaltitel: Rise of the Planet of the Apes
USA | 2011 | 105 Min. | FSK: ab 12
Drama, Thriller, Action, Science-Fiction
Regie: Rupert Wyatt
Drehbuch: Rick Jaffa, Amanda Silver
Besetzung: James Franco, Freida Pinto, John Lithgow, Brian Cox, Tom Felton, Andy Serkis u.a.
Kinostart: 11.08.11
DVD/Blu-Ray VÖ: 09.12.11

Links zum Film:
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Worum geht’s?

Der junge Wissenschaftler Will Rodman arbeitet in hochmodernen Laboren an einem Heilmittel für Alzheimer, angetrieben durch seinen Vater, der an Demenz leidet. Probanden für das vielversprechende Mittel sind Affen. Als die Testreihe aus dem Ruder läuft und abgebrochen wird, rettet Will einen jungen Schimpansen namens Caesar und zieht ihn bei sich zu Hause auf. Das Medikament zeigt bei Caesar nach und nach eine schier unglaubliche Wirkung…

Wie ist der Film?

Reboot, der Neustart einer Filmreihe, ist seit einigen Jahren ein Trend in Hollywood, der Filmfans ins Schaudern versetzt – ein neben wenigen kreativen und erfolgreichen Ausnahmen wie „Batman Begins“ meist uninspiriertes, überflüssiges Unterfangen (besonders im Horrorgenre, siehe „Freitag der 13.“, „A Nigtmare on Elm Street“ etc.). Schnelles Geld wird überdies auch immer häufiger mit sogenannten Prequels gemacht – nachgereichte Teile einer Reihe, die die Vorgeschichte erzählen („Hannibal Rising – Wie alles begann“, „Psycho IV – The Beginning“ etc.).

Nun ist „Planet der Affen: Prevolution“ sowohl Reboot als auch Prequel und müsste daher unter keinem guten Stern stehen. Doch als Tim Burton 2001 eine vom Großteil des Publikums ungeliebte Neuverfilmung des originalen „Planet der Affen“ fabrizierte, wollten das viele Fans offenbar nicht auf sich sitzen lassen. Insofern ist der von einer bis dato eher unbekannten, aber leidenschaftlichen Crew geschaffene „Planet der Affen: Prevolution“ eine Versöhnung, ja, gar eine Erlösung für die Fans. Die Menschheit wird sich in ihrem Größenwahn früher oder später selbst Schachmatt setzen – der Film mit diesem stets aktuellen Thema ist das sinnvollste und schlichtweg beste Prequel/Reboot seit „James Bond 007: Casino Royale“.

‚Epic‘ – der aus Amerika übergeschwappte Ausdruck für Momente, die mit einer genialen Idee oder irgendetwas Heroischem im großen Stil beeindrucken – ist ein Ausdruck, der auf „Prevolution“ passt wie die Faust aufs Auge. Der Film feuert, speziell zum Finale hin, einen ‚Epic‘-Moment nach dem anderen ab, mit wunderbar atmosphärischer Musik, zahlreichen spektakulären Kamerafahrten und vor allem der alles Bisherige in den Schatten stellenden Tricktechnik, ohne sich dabei zu überladen. Auch wenn einige (menschliche) Figuren etabliert werden, wird die eigentliche Geschichte um die beginnende Affen-Revolution keine zwei Minuten lang aus den Augen verloren und konsequent weitererzählt. Diese Geschichte gibt auch so genug her, und das obwohl es sich bei „Prevolution“ quasi nur um eine Einleitung handelt.

James Franco („127 Hours“), milde unterstütz von Freida Pinto („Slumdog Millionär“), meistert seine Hauptrolle souverän. John Lithgow gibt authentisch den an Alzheimer erkrankten Vater. Doch sowieso wird das Feld weitgehend für Andy Serkis geräumt. Der Engländer ging bereits als Gollum in die Filmgeschichte ein, sammelte danach als „King Kong“ in Peter Jacksons gleichnamigem Klassiker-Remake Affenerfahrung und blüht nun, erneut mittels Performance-Capture-Technologie als phänomenal animierter Schimpanse Caesar auf.

Für einen Film, der so stark auf visuellen Effekten basiert, ist „Prevolution“ in vielen Momenten unheimlich ergreifend, nicht zuletzt durch die ausdrucksstarke Mimik der Affen. Eine der stärksten Leistungen dieses Prequels besteht schließlich darin, nicht nur eine fulminante Optik aufzufahren, sondern damit auch einiges zu erzählen. Ein Streifen dieser Größenordnung kommt selten mit so vielen wortlosen Momenten aus. Von Form über Charakterzeichnung bis hin zu kleinen Anspielungen auf die fünf Originalfilme zwischen 1968 und 1973 stimmt eigentlich alles an „Planet der Affen: Prevolution“. Und gerade als man denkt, die Geschichte könne kein knackiges Ende finden, wird eine ultracoole Schlussidee hinterhergeschickt, die schlicht wie geschickt den Bogen zu „Planet der Affen“ (welche Version auch immer) spannt.

„Planet der Affen: Prevolution“ (eine ausnahmsweise gar nicht mal so blöde ‚deutsche‘ Titelübersetzung von „Rise of the Planet of the Apes“) macht aus seinem Prequel-/Reboot-Status das Bestmögliche – allein dafür gibt es einen Extrapunkt. Eine audiovisuell wie auch emotional sehr fesselnde Weltuntergangstheorie, die dank modernster Technik gar nicht mal so unrealistisch wirkt. Ein klarer Spitzenkandidat im Kinojahr 2011.

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6 Kommentare

    • Dankeschön! Dabei hatte ich mich schon letztes Jahr mal auf deinem Blog gemeldet („Halloween – Horror im TV“ und dann glaube ich noch irgendwo anders, wo ich auch eine Frage gestellt hatte). Aber das musst du wohl verpeilt haben. ;-P

  1. Ich weiß nicht was der Film soll. Ich weiß auch nicht warum Menschen mit MoCap Affen imitieren sollen. (Und genau deswegen sind die Bewegungen der Tiere nicht wirklich gut) Überall sehe ich Gollum.
    Außerdem muss ein Film für sich stehen. Dass tut dieser nicht.
    Ich habe nur einen Blockbuster gesehen, der dazu optisch total langweilig war. Denn natürlich wurden die Affen mit ihren heroischen Posen und untersichtigen Kamerafahrten genauso inszeniert, wie man es mir Menschen tuen würde. Warum muss dass so sein?
    Naja, weil es halt ein Blockbuster ist und wir alle auf die Fortsetzung warten dürfen.

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