Originaltitel: The Prestige
USA, GB | 2006 | 125 Min. | FSK: ab 12
Mystery, Drama
Regie: Christopher Nolan
Drehbuch: Jonathan Nolan, Christopher Nolan
Besetzung: Hugh Jackman, Christian Bale, Michael Caine u.a.
Kinostart: 04.01.07
DVD/Blu-Ray VÖ: 11.05.07/22.06.07
Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Bilder © Warner Bros. Pictures Germany
Worum geht’s?
London im ausgehenden 19. Jahrhundert: Die beiden Zauberkünstler Robert Angier und Alfred Borden werden von Freunden zu Feinden, als ein gemeinsamer Trick auf der Bühne schrecklich schiefgeht. Fortan versuchen sich die beiden mit ihren Shows zu übertreffen – um jeden Preis.
Wie ist der Film?
Christopher Nolan („Memento“, „Insomnia – Schlaflos“) nutzt hier den Roman „Das Kabinett des Magiers“ aus dem Jahr 1995 als lose Grundlage, um eine eigene Geschichte mit vielen verschiedenen Ebenen zu erzählen. Zum einen behandelt „Prestige“ das Thema Rivalität, wobei die zwei fiktiven Magier mit den historischen Persönlichkeiten Thomas Edison und Nikola Tesla gespiegelt werden. Auf der Metaebene dient die Zauberkunst als Metapher für das Filmemachen. Und schließlich ist „Prestige“ selbst wie eine Art Zaubertrick aufgebaut. Die Mischung aus all diesen Konzepten ist gekonnt ausgearbeitet, aber auch etwas viel des Guten.
Vorausdeutungen und Hinweise, die man wegen Ablenkung übersieht, sodass man beim nächsten Mal genauer hinsehen muss – mit diesen Stilmitteln will „Prestige“ etwas ‚Magisches‘ haben. Letzten Endes wirkt die Geschichte aber durcheinander, und ein großer Plottwist wird dermaßen offensichtlich vorbereitet, dass er seine Wirkung völlig verfehlt. Die Zerstückelung und zeitliche Neuanordnung der Handlung durch den Schnitt erscheint hier als bemühte Verwirrungstaktik, als hätte Nolan nicht genügend Vertrauen in die Geschichte.
Ein unangenehmer Nebeneffekt der Spiegelungsthematik ist, dass recht oft zweimal das gleiche passiert, nur ein bisschen anders. Andererseits passiert zu viel: Zusätzlich zu den simpel erklärbaren Zaubertricks erhält der Film später noch eine Science-Fiction-Komponente. Diese ist für die Handlung zwar wichtig, lässt „Prestige“ aber vollends überladen wirken. Über Kritik erhaben ist derweil die Besetzung: Hugh Jackman („X-Men“), Christian Bale und Michael Caine (beide aus „Batman Begins“) sowie Scarlett Johansson („Match Point“) überzeugen gleichermaßen mit intensiven Performances. Auch in den Nebenrollen gibt es viel Tolles zu entdecken.
„Prestige – Die Meister der Magie“ ist ein bemerkenswert inszenierter, aber auch übermütiger und vollgestopfter Kostümfilm über einen Schwanzvergleich mit falschen Schnurrbärten – pardon – über die Auswüchse von Obsession und künstlerischer Hingabe. Damit führt Christopher Nolan nicht alle an der Nase herum.
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