Originaltitel: Proxy
USA | 2013 | 122 Min. | FSK: ab 18
Thriller, Horror
Regie: Zack Parker
Drehbuch: Kevin Donner, Zack Parker,
Besetzung: Alexia Rasmussen, Alexa Havins, Kristina Klebe u.a.
Kinostart: —
DVD/Blu-Ray VÖ: 14.10.14
Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Bilder © Ascot Elite Home Entertainment
Worum geht’s?
Kurz vor der Geburt verliert die hochschwangere Esther auf schreckliche Weise ihr Kind. Eine Familie, die Trost spendet, hat sie nicht. In einer Selbsthilfegruppe lernt Esther Melanie kennen, die mit einem ähnlichen Schicksalsschlag umgeht, und freundet sich mit ihr an. Doch Esther entdeckt, dass Melanie nicht ganz das ist, was sie vorgibt zu sein.
Wie ist der Film?
Diverse Regie-Vorbilder sind dem Untergrund-Virtuosen Zack Parker recht eindeutig nachzuweisen, und doch ist sein „Proxy“ erfrischend eigenständig. Ein knüppelharter Anfang drückt das Publikum gleich in die Sitzmöbel, damit sich die perverse Geschichte in aller Ruhe ausbreiten kann. Mit bewusst reduziertem Schnitttempo und langen, statischen Einstellungen wirkt der Film fast zu ausladend, bleibt jedoch auf subtile Weise fesselnd. Die Frage, was wohl als nächstes passiert, schwebt sehr präsent im Raum, weil Parker immer wieder verwirrt und unerwartete Haken schlägt, ohne dass man das Interesse an seinen Charakteren verliert.
Der kryptische Filmtitel deutet auf den großen Interpretationsspielraum hin. ‚Proxy‘ bedeutet ‚Stellvertreter‘, und solche verwenden die beiden Protagonistinnen mehrfach. Schließlich sind sie sich sogar gegenseitig Stellvertreter. Unter diesem Gesichtspunkt ergibt so manches einen kranken Sinn, was zunächst nur verstörend anmutet. „Proxy“ ist ein unbequemer Film, selten schlüssig und daher vielleicht nicht ganz befriedigend, aber wirkungsvoll. Alexia Rasmussen und Alexa Havins ergänzen sich in den Hauptrollen glänzend. Joe Swanberg („A Horrible Way to Die“, „V/H/S – Eine mörderische Sammlung“), der langsam immer besser zu werden scheint, und die kraftvolle Kristina Klebe („Chillerama“) runden die Besetzung gekonnt ab.
„Proxy“ erweist sich als wendungsreicher, schön inszenierter Thriller mit latenter Grundspannung, die nicht zuletzt durch die sparsam wie effektiv eingesetzte Musik vorangetrieben wird. Ein brutales Kunststück über die Perversion vom menschlichen Wunsch nach Bestätigung.
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