Rocky

Filmposter Rocky

6/10

Originaltitel: Rocky
USA | 1976 | ca. 118 Min. | FSK: ab 12
Drama, Sportfilm, Liebesfilm
Regie: John G. Avildsen
Drehbuch: Sylvester Stallone
Besetzung: Sylvester Stallone, Talia Shire, Burt Young, Carl Weathers u.a.
Kinostart: 01.04.77
DVD/Blu-Ray VÖ: 05.06.01/05.03.07

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | Filmposter

Worum geht’s?

Rocky ist ein regional bekannter Boxer, der sich als Handlager eines Geldverleihers in seinem schäbigen Stadtviertel über Wasser hält. Er hat sich in die Schwester eines Freundes verguckt und versucht, sie für sich zu gewinnen. Da erhält er die Chance seines Lebens, als der amtierende Boxweltmeister im Schwergewicht, Apollo Creed, auf seinen ursprünglichen Gegner verzichten muss, da dieser eine Handverletzung erlitt. Apollo kommt nämlich auf die Idee, eine große Show aus dem Kampf eines Stars gegen ein unbekanntes Nachwuchstalent zu machen.

Wie ist der Film?

Häufig wird es verschätzt, doch „Rocky” ist ein wahrlich simpel gestrickter Film, dessen Stärke hauptsächlich darin besteht, dass das schlichte Drehbuch keine klaren Ausfälle hat. Schnörkellos folgt man der Hauptfigur Rocky durch seinen Alltag bis hin zur Chance seines Lebens, die dank seiner gleichzeitig stattfindenden Liebesgeschichte an Dramatik gewinnt. Das ist ein bisschen graue Milieustudie, etwas Sport-Action und ein Schuss Romantik, wo Silvester Stallone Mut beweist, indem er einen leicht debilen Boxer verkörpert, was sich als die perfekte Rolle für ihn erweist. Möchte man Forest Gump in den Arm nehmen, wenn er sagt: „Ich bin kein kluger Mann, Jenny… aber ich weiß, was Liebe ist.“, so wird auch der muskelbepackte Rocky liebenswert, wenn er seiner Herzensdame erklärt, dass er, wie schon sein Vater, nicht helle im Kopf ist, und deshalb etwas aus seinem Körper machen muss.

In gemäßigtem Tempo durchleuchtet Stallone einen heruntergekommenen Teil Amerikas und konstruiert den unverhofften Aufstieg eines Mannes mittendrin, der sich eben so durchs Leben schlägt. Etwas leicht macht er es sich dabei schon, zumal Rocky der Kampf gegen den amtierenden Boxweltmeister quasi einfach so in den Schoß fällt und er, überrascht wie er ist, nur noch zur Zustimmung bewegt werden muss, statt dass es sein großes Ziel ist und er lange darauf hinarbeitet. Da der große Gegner Apollo Creed der reinste Strahlemann ist, muss die Geschichte sich für eine Portion Intensität mit einer kleinen Liebesgeschichte aushelfen, die so unromantisch ist, dass sie schon wieder romantisch ist. Einen feinen Zug offenbart Autor Stallone dann noch beim Ausgang des großen Kampfes am Ende, der sich in Sachen Realismus und Emotionalität gekonnt die Waage hält.

Einblicke in die amerikanische Unterschicht wie jener wirkten auf die von oben herab blickenden Cineasten schon immer faszinierend. So traf Silvester Stallone irgendwie genau den richtigen Ton, um mit seinem kleinen aber feinen Sportler-Drama damals, wo die Academy in Laune für sympathische Außenseiter war, unheimlich nachhaltig zu wirken. Schließlich gewann „Rocky“ den Oscar in den Kategorien „Bester Film“, Schnitt und Regie, bei insgesamt zehn Nominierungen, und schaffte es wie durch ein Wunder Martin Scorseses „Taxi Driver“ auszustechen. Zwar wurde der Rocky-Song „Gonny Fly Now“ von Bill Conti nicht mit dem Oscar bedacht, gehört aber ganz klar zu den stärksten Leistungen im Film, zumal der Film ohne ihn nur einen Bruchteil seiner Atmosphäre hätte.

Somit ist „Rocky“ ein absolut okayer Film mit einem überzeugenden Silvester Stallone, der zur richtigen Zeit am richtigen Ort gedreht wurde, um heute aus der Liste der wichtigsten Sportfilme nicht mehr wegzudenken zu sein.

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