Originaltitel: Habitación en Roma
ES | 2010 | ca. 104 Min. | FSK: ab 16
Erotik, Drama, Liebesfilm, Direct-to-DVD
Regie: Julio Médem
Drehbuch: Julio Médem
Besetzung: Elena Anaya, Natasha Yarovenko u.a.
Kinostart: —
DVD/Blu-Ray VÖ: 25.02.11
Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Bilder © Capelight
Worum geht’s?
Zwei attraktive junge Frauen, die Russin Natasha und die Spanierin Alba, begegnen sich in Rom. Beide müssen am nächsten Tag wieder abreisen. Alba überredet die unsichere Natasha, mit auf ihr Hotelzimmer zu kommen, wo sich die beiden Frauen schließlich die ganze Nacht lang lieben und sich gegenseitig ihre Geschichte erzählen.
Wie ist der Film?
Der spanische Autorenfilmer Julio Médem („Lucía und der Sex“) hat für „Room in Rome“ seine Markenzeichen – Liebe und Liebesakt in bedeutungsschwangerer Optik – auf ein Minimum reduziert. „Room in Rome“ ist ein prickelndes Kammerspiel, das fast ausschließlich von zwei Frauen getragen wird. Leider schwelgt die Geschichte nur in um sich selbst kreisender Poesie und führt letzten Endes zu nichts.
Stünden mit den beiden attraktiven Hauptdarstellerinnen nicht zwei beachtliche Schauwerte im Mittelpunkt, könnte man das Ganze den Hasen geben. Eine Mann-Frau-Konstellation wäre zu banal und reizlos ausgefallen und zwei Männer hätten das Wechselbad der Gefühle, aus dem die Handlung von „Room in Rome“ besteht, noch lachhafter gemacht, als es stellenweise ohnehin schon ist. So aber lohnt es sich zumindest einmal reinzuschauen. Doch schnell stellt man fest, wie die nette Grundidee an ihre Grenzen stößt.
Die Frauen sehen toll aus, sind fast immer nackt, bekommen Orgasmen nach ein paarmal Reiben, lachen, weinen, und decken mühsam die unnötigen Lügen auf, die sie sich gegenseitig auftischen. Das ist, salopp ausgedrückt, Lecken und Labern im Wechsel, eingehüllt in eine schöne, ästhetische Bildgestaltung, musikalisch durchgespült von ständig wiederkehrenden Balladen. Die Dialoge sind oft reichlich gestelzt und bemühen unnatürlich viel Drama, sodass die beiden Frauen lediglich rein körperlich in ein gutes Licht gerückt werden.
Eine gewisse Magie ist dem Mikrokosmos Hotelzimmer, in dem die beiden gut miteinander harmonierende Frauen so konsequent verweilen, nicht abzusprechen. Irgendwann hat auch der letzte Zuschauer die Tragik des Pärchens begriffen und verinnerlicht und fühlt somit ein stückweit mit. Nur kaut Médem auf seiner Geschichte, die für einen Kurzfilm genau richtig gewesen wäre, zu viel herum und erzählt sie dann nicht einmal richtig zu Ende. Und bei all der Erotik und all den Emotionen lauern hinter jeder Ecke auch die Langeweile und die Routine. „Room in Rome“ ist ein selbstverliebter Kunstfilm, zu verträumt um zu überzeugen.
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