Originaltitel: The Strain
USA | 2014–2017 | ca. 40 Min. | FSK: ab 16
Horror
Regie: Guy Ferland, Phil Abraham u.a.
Drehbuch: Chuck Hogan, Regina Corrado u.a.
Besetzung: Corey Stoll, David Bradley, Mía Maestro, Kevin Durand, Jonathan Hyde, Richard Sammel u.a.
DVD/Blu-Ray VÖ: 19.11.15
Links zur Serie:
IMDb | Wikipedia
Bild © 20th Century Fox
Worum geht’s?
New York. Im John F. Kennedy International Airport landet ein Flugzeug, aus dem Dr. Ephraim ‚Eph‘ Goodweather und sein Team 206 Tote sowie vier Überlebende bergen. Die Passagiere erliegen langsam einer Transformation zum blutdürstigen Monster. Schuld hat eine mysteriöse Fracht, die schließlich in die Stadt gelangt und eine Epidemie auslöst. Der alte Professor Abraham Setrakian erkennt hinter den Infizierten eine uralte Macht, die um jeden Preis ausgelöscht werden muss.
Wie ist die Serie?
„The Strain“ ist eine Horrorserie von Guillermo del Toro („Pans Labyrinth“, „Pacific Rim“) und Chuck Hogan, die auf einer von ihnen selbst geschriebenen Romantrilogie basiert. Die infizierten Kreaturen werden als Vampire bezeichnet, sind aber auch mit dem gängigen Zombie verwandt. Aufwändiges Makeup mit CGI-Unterstützung und fiese Soundeffekte verhelfen den Blutsaugern zu einer für TV-Verhältnisse bemerkenswert schaurigen Erscheinung. Mit Gewalt wird nicht gegeizt, aber auch nicht geprahlt. Die Macher scheinen ihre Vision ungestört ausleben zu dürfen. Allgemein überzeugt die Serie mit sehr hochwertigem Look, angenehmem Erzähltempo und einer dezenten Prise Humor. Was ihr fehlt, sind wirklich starke Charaktere.
Nach einem vielversprechenden Piloten läuft „The Strain“ auf einem konstanten Niveau vor sich hin, und die Charaktere wollen einfach nicht interessanter werden. Ein solides Ensemble erweist sich als schwacher Ersatz für ein bis zwei konkrete Haupt- und Identifikationsfiguren, die eine tiefe Verbindung mit dem Publikum erlauben. Ab der Hälfte nimmt Staffel 1 (2014, 13 Episoden) an Fahrt auf, allerdings auch nur mithilfe altbekannter Action-Szenarien. Gemeine Cliffhanger bleiben weitgehend aus, sodass sich die Motivation zum Weitergucken in Grenzen hält. Der ‚Endgegner‘ bewegt sich nah an der unfreiwilligen Komik; das Staffelfinale schließt milde.
Es dauert, bis man mit den Figuren warmgeworden ist. Als sich in Staffel 2 (2015, 13 Episoden) das eine oder andere Beziehungsdrama entwickelt hat, wirken sie etwas spannender. So gewinnt die Serie mit emotionalen Entwicklungen gegen Staffelende an Relevanz, wenn auch mit Seifenoperntricks. Ärgerlich bleibt die rätselhafte Umbesetzung des jungen Zack. Das einzige Kind der zentralen Gruppe sieht nicht nur anders aus, sondern hat sich vom niedlichen Mustersohn schlagartig zum unsympathischen Balg entwickelt. Irritierend.
Bekannte Zutaten zeigen sich in neuem Gewand – ein stilvolles Projekt, aber kein großer Wurf. „The Strain“ hätte sich von „Lost“ nicht nur die Rückblenden-Technik, sondern auch die Charakterzeichnung abgucken sollen. Trotz hervorragender Grundbedingungen und guter Besetzung berührt die Serie nur selten und bleibt hinter „American Horror Story“ – die andere Horror-Produktion des FX-Networks – zurück. Eine Steigerung in Zukunft ist jedoch nicht ausgeschlossen. Del Toro und Hogan haben bereits eine dritte Staffel à zehn Episoden fertiggestellt. Eine vierte Staffel soll die Geschichte beenden.
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