Shin Godzilla

Filmposter Shin Godzilla

6/10

Originaltitel: シン・ゴジラ
JP | 2016 | 120 Min. | FSK: ab 12
Fantasy, Action
Regie: Hideaki Anno, Shinji Higuchi
Drehbuch: Hideaki Anno
Besetzung: Hiroki Hasegawa, Yutaka Takenouchi, Satomi Ishihara u.a.
Kinostart:
DVD/Blu-Ray VÖ: 04.08.17

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Bilder © Splendid Film

Worum geht’s?

Im Ozean vor der Küste Tokios entsteht eine vulkanartige Eruption, die die Regierung auf den Plan ruft. In der Kabinettssitzung äußert ein junger Politiker die Theorie, ein riesiges Lebewesen sei dafür verantwortlich. Was zunächst abgeschmettert wird, erweist sich als wahr. Ein gigantisches Tier kriecht an Land und beginnt, ganze Stadtteile zu zerstören. Der Premierminister ist gezwungen, den Ausnahmezustand auszurufen und nie gekannte Katastrophenpläne durchzuführen.

Wie ist der Film?

Seit 1954 der erste „Godzilla“ erschien, legte das titelgebende Riesenmonster in Japan eine beispiellose Filmkarriere hin. Auch Amerika wollte ein Stück vom Kuchen abhaben, doch sowohl Roland Emmerichs Neuverfilmung von 1998 als auch Gareth Edwars Version von 2014 stießen bei der Fangemeinde auf harsche Kritik. Bei letzterem wird vor allem bemängelt, Godzilla sei zu selten zu sehen (obwohl gerade seine Abwesenheit für glänzenden Spannungsaufbau sorgt). „Shin Godzilla“ gilt als Antwort auf das jüngste US-Remake – der erste japanische Godzilla-Film seit über zehn Jahren soll das Monster wieder ‚nach Hause‘ holen und Fans versöhnen.

Szenenbild Shin Godzilla„Shin Godzilla“ erzählt die bekannte Geschichte nochmals von vorn, im Tokio der Gegenwart, Vorwissen wird nicht benötigt. Während das US-Reboot von 2014 auf emotionale Einzelschicksale setzte, geht „Shin Godzilla“ die Bedrohung höchst pragmatisch an und erzählt aus Sicht der Regierung. Hideaki Anno – Regisseur, Autor, Produzent und Cutter – gleicht fehlende menschliche Dramatik durch eine straffe, temporeiche Montage aus, die sich teilweise schon ins Ironische steigert. Parallel ist Godzilla etwa doppelt so häufig zu sehen wie sein letztes US-Pendant. Die erste vollständige Enthüllung des Giganten wie auch ein paar spätere Auftritte punkten durch Überraschungsmomente, die an dieser Stelle nicht vorweggenommen werden. Die visuellen Effekte sind gelungen, auch wenn sie nicht an das US-Niveau heranreichen.

Damals Hiroshima und Nagasaki, jetzt Fukushima – Godzilla vereint Hybris-Metapher und Trash-Unterhaltung wie eh und je. Weil „Shin Godzilla“ dutzende Figuren einführt, aber wenig aus ihnen herausholt, offenbaren sich spätestens im letzten Drittel Durchhänger. Trotzdem besitzt der nüchtern-zackige Stil seinen eigenen Reiz, nicht zuletzt durch die launige Musikuntermalung. Und mindestens ein paar ikonische Monstermomente erquicken die Fanherzen, wie in alten Zeiten.

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