Originaltitel: Due Date
USA | 2010 | 95 Min. | FSK: ab 12
Komödie, Roadmovie
Regie: Todd Phillips
Drehbuch: Alan R. Cohen, Alan Freedland, Adam Sztykiel, Todd Phillips
Besetzung: Robert Downey Jr., Zach Galifianakis u.a.
Kinostart: 04.11.10
DVD/Blu-Ray VÖ: 04.03.11
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Worum geht’s?
Der Architekt Peter Highman ist in Atlanta unterwegs und will unbedingt rechtzeitig zur Geburt seines Kindes zurück in Los Angeles sein. Durch ein Missverständnis wird er allerdings aus dem Flugzeug geworfen und muss auf andere Verkehrsmittel ausweichen. Da auch sein Koffer mitsamt Geld und Führerschein abhandenkommt, ist er auf genau den Menschen angewiesen, der an allem schuld ist: Ethan, ein verschrobener, nach eigener Meinung aufstrebender Schauspieler. Dieser nimmt Peter im Mietwagen mit auf einen Trip quer durch Amerika, der alles andere als glatt verläuft.
Wie ist der Film?
Nach der Sensationskomödie „Hangover“ liefert Regisseur Todd Phillips genau das, was zu erwarten war: einen sehr ähnlich gestrickten Film mit Altbewährtem (Galifianakis), aber größerem Staraufgebot (Downey Jr.), der trotz allem zwangsläufig nur im Schatten seines genauso wenig originellen aber immens unterhaltsamen Vorgängers stehen kann – eine Light-Version.
Phillips schrieb diesmal sogar am Drehbuch mit. Er und seine neuen Autoren gaben sich Mühe, doch anders als in „Hangover“ entwickelt die Handlung von „Stichtag“ keine beschwingte Eigendynamik durch ein auf skurrile Weise harmonierendes Protagonisten-Gespann, sondern muss immer wieder von recht konstruiert wirkenden Gags und Zwischenfällen neu angetrieben werden, da die Hauptfiguren schlichtweg zwei Gegensätze sind. Daraus ergeben sich einige Schmunzel-Momente aber nur wenig Brüller, und manche witzig gemeinte Szene wirkt zu sehr aus der Luft gegriffen, etwa die, in der Ethans Einschlafhilfe ans Licht kommt. Immerhin kann man sich nach und nach in diesen Stil hineinfinden.
„Stichtag“ ist solide Komödien-Unterhaltung mit netten Gastauftritten, unmotiviertem Soundtrack und mittelmäßigem Ende, deren Dramaturgie sich mit allerlei gefühlsduseligen Einschüben über Wasser hält. Und wenn gar nichts mehr hilft, wird kurz der lustige Hund eingeblendet. Das klingt alles nicht berauschend, doch die beiden Hauptdarsteller wissen den Film zu retten. Zach Galifianakis („Dinner für Spinner“, „Hangover“) baut seine neue Paraderolle als Freak weiter aus und verleiht ihr ungeahnte Tiefen, während der wie immer coole Robert Downey Jr. („Iron Man“, „Sherlock Holmes“) als an ihre Grenzen getriebene Identifikationsfigur so tadellos glänzt wie lange nicht mehr – da ist nichts zu viel, aber auch nichts zu wenig. Die beiden sind wirklich zwei starke Charaktere, und das ist es, was ein ohne neue Ideen auskommender Film wie „Stichtag“ braucht.
Phillips landete mit „Hangover“ einen Riesenerfolg und sieht seither verständlicherweise keinen Grund, diese Schiene zu verlassen. Mit „Stichtag“ ging es gerade nochmal gut, „Hangover 2“ ist nach Hollywoodgesetz nun mal Pflicht, doch danach wird sich der Regisseur ernsthaft Gedanken machen müssen, wie er das Publikum weiterhin in die Kinosessel locken kann.
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