Striptease

Filmposter Striptease

6/10

Originaltitel: Striptease
USA | 1996 | 112 Min. | FSK: ab 12
Komödie, Thriller, Erotik
Regie: Andrew Bergman
Drehbuch: Andrew Bergman
Besetzung: Demi Moore, Burt Reynolds, Robert Patrick, Ving Rhames, Armand Assante u.a.
Kinostart: 15.08.96
DVD/Blu-Ray VÖ: 10.12.99

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | Filmposter

Worum geht’s?

Aufgrund des Vorstrafenregisters ihres Exmanns Darrell hat Erin Grant ihre Stelle als Sekretärin beim FBI verloren. Ein voreingenommener Richter entzieht ihr auch noch das Sorgerecht für ihre Tochter. Während Darrell die Kleine für illegale Aktionen benutzt, jobbt Erin als Tänzerin in einem Stripclub, um sich über Wasser zu halten und das Geld für einen neuen Prozess zusammen zu kriegen. Ein Verehrer will Erin helfen. Er entwickelt einen Plan zur Erpressung eines lüsternen Kongressabgeordneten, der auch im Stripclub war und durch auffälliges Verhalten enttarnt wurde. Von dort an wird es kriminell.

Wie ist der Film?

So viel Schmach, wie diese Romanverfilmung seit jeher abbekommt, so viel Spaß bereitet sie. „Striptease“ ist ein kruder, unstimmiger Genre-Mix, aber, wenn man sich nur darauf einlässt, auch ein Potpourri der Unterhaltung. Sobald sich ein Film schamlos mit Brüsten schmückt entsteht das Vorurteil, die eigentliche Handlung sei nur Mittel zum Zweck. Doch „Striptease“ hat gleichermaßen ausgearbeitet Mord, politische Erpressung, Melodram, Komödie und Erotik zu bieten. Niveau und Logik bleiben auf der Strecke, doch Ideenreichtum lässt sich „Striptease“ nicht absprechen.

Über Wasser gehalten wird das Projekt natürlich von der umwerfenden Demi Moore, die offensichtlich eisern trainiert hat, um ihr Publikum zu verführen. Zu Recht heimste sie dafür auch eine Rekordgage ein. Zugegeben: Wer Demi Moore grundsätzlich nicht mag, hat es hier nicht leicht. Doch „Striptease“ ist, wenn man trotzdem lacht. Die völlig albernen Gags stehen in einem fragwürdigen Kontrast zu den ernsten, gefühlsbetonten Szenen beim Aufblitzen des Mutter-Tochter-Dramas. Hier heißt es: Einfach nicht ganz für voll nehmen und zumindest die namhaften Nebendarsteller genießen! Der sich komplett zum Horst machende Burt Reynolds („Ein ausgekochtes Schlitzohr“) plus Robert Patrick („Terminator 2“), und dazu Ving Rahmes („Pulp Fiction“) als liebenswerter Brummbär sind es wert.

Eine schlüpfrige Actionkomödie darf eigentlich nicht aus einem Sorgerechts-Drama hervorgehen. Scheinbar konnte man sich nicht entscheiden und kippte einfach beides in einen Topf, bis es qualmte. Für so ein unverschämtes Drehbuch voller platter Einlagen nimmt sich der Film häufig eine Spur zu ernst. Das ist im Grunde der einzige Fehler, den der gut besetzte „Striptease“ begeht. Doch dafür weht hier eine sanfte Brise namens Trash. So kindlich amüsieren durfte man sich wahrscheinlich seit Russ Meyer („Die Satansweiber von Tittfield“) nicht mehr. Das hat was.

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