Swan Song

6/10

Originaltitel: Swan Song
USA | 2021 | 105 Min. | FSK: ab 12
Drama, Komödie
Regie: Todd Stephens
Drehbuch: Todd Stephens
Besetzung: Udo Kier, Jennifer Coolidge, Linda Evans u.a.
Kinostart: —
DVD/Blu-Ray VÖ: 25.05.23

Links zum Film:
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Szenenbild © Plaion Pictures

Worum geht’s?

Der einst gefeierte Luxus-Frisör Pat Pitsenbarger lebt seit einem Schlaganfall im Seniorenwohnhaus. Doch für einen letzten Auftrag kehrt er zurück in seine alte Heimat: Eine verstorbene Ex-Kundin verlangt in ihrem Testament, dass Pat ihr Haar und Makeup für die Beerdigung übernimmt.

Wie ist der Film?

Regisseur/Autor Todd Stephens ist spezialisiert auf schwule Low-Budget-Filme, die gern in seiner Heimatstadt Sandusky, Ohio spielen. Jenes Rezept hat er in „Swan Song“ nach langer Schaffenspause wieder aufgenommen und dabei einen qualitativen Sprung vollführt. Grund dafür ist nicht zuletzt die Besetzung von Udo Kier.

Udo Kier gehört zu den international etabliertesten deutschen Schauspielern, mit über 200 Filmen auf dem Buckel, war allerdings der ewige Nebendarsteller. „Swan Song“ ist nach 55 Jahren endlich sein schillernder Auftritt als Leading Man, in einer wie auf ihn zugeschnittenen Rolle. Sicherlich hat der Mangel an Hauptrollen gute Gründe – Kier ist bei weitem kein Kinski –, aber als stolze, melancholische Beauty-Ikone versprüht er reichlich Charme.

Trotz Qualitätssprung bewegt sich Todd Stephens hier immer noch im Low-Budget-Bereich, wodurch der Film hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt. „Swan Song“ ist leider auch etwas schlampig geschrieben und etwas schlampig inszeniert; merkbar viel entstand erst kurzfristig im Schnitt. Was bleibt, sind eine köstliche Idee und eine kultige Udo-Show. Den Mann, den er spielt, gab es wirklich, aber da die Quellen hauptsächlich aus Erzählungen bestehen bleibt ihm viel Freiheit.

„Swan Song“ (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Sci-Fi-Drama aus demselben Jahr) ist eine nette kleine Roadmovie-Dramödie und Liebeserklärung an lokale Schwulengemeinschaften, sehenswert vor allem durch Udo Kier, der unvergleichliche Hollywood-Star aus Köln.