Originaltitel: The Dirt
USA | 2019 | 108 Min. | FSK: ?
Komödie, Drama
Regie: Jeff Tremaine
Drehbuch: Rich Wilkes
Besetzung: Douglas Booth, Colson Baker, Daniel Webber, Iwan Rheon u.a.
Kinostart: —
DVD/Blu-Ray VÖ: ?
Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Bild © Netflix
Worum geht’s?
Frank Feranna verlässt frühzeitig sein kaputtes Elternhaus, zieht von Seattle nach L.A. und versucht, unter dem neuen Namen Nikki Sixx als Musiker Fuß zu fassen. Seinen Fan Tommy Lee rekrutiert er schnell für ein neues Projekt. Zyniker Mick Mars und Frauenheld Vince Neil machen die Band 1981 komplett. Das Quartett nennt sich Mötley Crüe und schreibt Geschichte – wegen der Musik, vor allem aber wegen der Eskapaden.
Wie ist der Film?
Selten hat ein Film die Floskel ‚Sex, Drugs & Rock ’n’ Roll‘ konkreter in Bilder gefasst. „The Dirt“ präsentiert das Rockstar-Klischee, wie es die Jungs von Mötley Crüe tatsächlich gelebt haben. Basierend auf einem autobiografischen Buch geht der Film aber auch erfrischend offen damit um, dass manche Passagen vereinfacht wurden und nicht alles genau wie geschildert passiert sein muss. Was zählt, ist die wilde, dramatische Stimmung.
Durch die nah beieinanderliegenden Erscheinungstermine erinnert „The Dirt“ stark an den Megaerfolg „Bohemian Rhapsody“ sowie dessen Black-Metal-Antithese „Lords of Chaos“ und positioniert sich irgendwo dazwischen. Die Geschichte von Mötley Crüe braucht keinen Personenkult wie den um Freddie Mercury, sondern behandelt die Bandmitglieder absolut gleichwertig. Dadurch sticht auch keine Schauspielleistung sonderlich hervor – die vier Hauptdarsteller machen alle einen soliden Job und teilen sich auf charmante Weise die Erzählerrolle. Unterdessen gelingt es „The Dirt“ besser, witzige Momente mit ernsten Momenten zu verbinden als dem ähnlich gestrickten „Lords of Chaos“.
Hier hat Netflix mal wieder eine erfolgreiche Kampfansage an die großen Hollywood-Studios gemacht. „The Dirt“ ist ein rundes, herrlich verrücktes und durchweg unterhaltsames Rockstar-Biopic, das auch nicht vor den Schattenseiten der Protagonisten zurückschreckt. Mit Lausbuben kennt Regisseur Jeff Tremaine sich aus, umfasste seine Filmografie zuvor doch ausschließlich die „Jackass“-Reihe; „The Dirt“ bedeutet jetzt einen großen Schritt nach vorn.
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