The Fanatic

DVD-Cover The Fanatic

2.5/10

Originaltitel: The Fanatic
USA | 2019 | 89 Min. | FSK: ab 16
Thriller
Regie: Fred Durst
Drehbuch: Dave Bekerman, Fred Durst
Besetzung: John Travolta, Devon Sawa, Ana Golja u.a.
Kinostart:
DVD/Blu-Ray VÖ: 17.09.20

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Bilder © 2020 Koch Films

Worum geht’s?

Hollywood. Filmliebhaber Moose verehrt den Actionschauspieler Hunter Dunbar. Bei einer Autogrammstunde will er seinen Helden endlich treffen, was jedoch durch einen Zwischenfall verhindert wird. Mit Hilfe einer App findet Moose heraus, wo Hunter wohnt und überschreitet diverse Grenzen.

Wie ist der Film?

Dieser Film macht sprachlos, und zwar nicht auf die gute Art. Fred Durst – besser bekannt als Frontmann von Limp Bizkit – hatte zuvor schon bei zwei Spielfilmen Regie geführt, aber im von ihm mitgeschriebenen „The Fanatic“ lässt er sich keine Erfahrung anmerken. Bild- und Tongestaltung sind routiniertes Profihandwerk, aber Drehbuch und Schauspiel erweisen sich als Totalausfall.

Szenenbild The FanaticBei Hauptdarsteller John Travolta ist zwischen Höhenflug („Pulp Fiction“) und Bruchlandung („Battlefield Earth“) alles möglich, wie man weiß, aber mit „The Fanatic“ schießt er den Vogel ab. Einerseits beeindruckt die Konsequenz, mit welcher er in der Rolle des autistischen Verlierertypen verschwindet. Allerdings fehlt seiner Darbietung jegliche Kontrolle, sodass sie zur klischeehaften Farce gerät. Wäre seine Figur eine politisch unkorrekte Parodie für ein Comedy-Format, hätte Travolta den Nagel auf den Kopf getroffen. Da hier jedoch alles bierernst gemeint ist, stellt sich der Autounfall-Effekt ein – man kann vor Schock kaum hin- und kaum wegschauen.

Auch die anderen Mitglieder der Besetzung wirken verloren und/oder übertreiben; die Regie scheint schlichtweg abwesend zu sein. Schuld daran trägt natürlich auch die dilettantisch konstruierte, löchrige Handlung, in der sich Charaktere gerne zufällig über den Weg laufen, weil es gerade passt, abgerundet von einer deplatzierten Erzählstimme aus dem Off. Fred Durst soll in der Geschichte eigene Erfahrungen verarbeitet haben; zu erkennen ist leider nur ein schlechtes Rip-off von „Misery“. Welch schreiende Ironie: In einer Szene liest der Protagonist ein Drehbuch und sagt, in Gedanken an sein Idol, ‚This is not a good script! You should not do it!‘ – hätte Travolta nur auf sich selbst gehört.

„The Fanatic“ ist ein katastrophal gescheiterter Psychothriller, in dem ein maßlos ausufernder John Travolta wahlweise die Nervosität seiner Figur auf das Publikum überträgt oder einfach nur Mitleid erregt. Aus verschiedenen Gründen ist der Film also eine unangenehme Erfahrung und dürfte es sehr schwer haben, echte Fans zu finden.

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