Originaltitel: Thor – The Dark World
USA | 2013 | 112 Min. | FSK: ab 12
Comicadaption, Fantasy, Action
Regie: Alan Taylor
Drehbuch: Christopher Yost, Christopher Markus, Stephen McFeely
Besetzung: Chris Hemsworth, Natalie Portman, Tom Hiddleston, Anthony Hopkins u.a.
Kinostart: 31.10.13
DVD/Blu-Ray VÖ: 20.03.14
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Worum geht’s?
Malekith, Anführer der Dunkelelfen, erwacht nach Jahrtausenden zu neuem Leben und nimmt seinen Plan wieder auf, das gesamte Universum zu zerstören. Die dafür benötigte Macht, der Äther, ergreift Besitz von Erdbewohnerin Jane Foster. Um seine geliebte Jane zu retten und Malekith auszuschalten, muss Thor notgedrungen mit seinem gefährlichen Bruder Loki zusammenarbeiten.
Wie ist der Film?
Auf Iron Man folgt nun auch Thor, um nach dem „Avengers“-Spektakel in Phase 2 des Marvel Cinemaic Universe ein weiteres Abenteuer zu erleben. Thor besitzt unter den Marvelfiguren einen Sonderstatus, bringt er doch seine ganz eigene Welt und völlig neue Dimensionen mit, was seine Einordnung in die Superheldenfilmreihe teils problematisch gestaltet. Doch in „Thor – The Dark World“, der in Deutschland absurderweise „Thor – The Dark Kingdom“ heißt, hat die Welt des Hammerwerfers eine sehr begrüßenswerte Generalüberholung erfahren.
Odins Reich Asgard sieht inzwischen nicht mehr wie aus einem Computerspiel, sondern wesentlich natürlicher aus. Da der irdische Teil diesmal in London spielt, und nicht in einem langweiligen Kaff in New Mexico, harmonieren die verschiedenen Schauplätze auch besser miteinander. Zwar gibt es in den überirdischen Welten jetzt noch mehr Mittelerde-Feeling, das hier nicht so recht hingehört, doch wenigstens wissen die mindestens genauso befremdlichen „Star Wars“-Anklänge durch diverse Raumschiffe und Laserwaffen diesen Eindruck auszugleichen. Passend zum Titel kommt „Thor – The Dark Kingdom“ deutlich düsterer daher und ist visuell spannender als sein Vorgänger. Ähnliches gilt für die heldenhaft-klotzige Musik, die diesmal Brian Tyler („Iron Man 3“) komponierte.
Eigentlich wurde seit Teil 1 fast der komplette Produktionsstab ausgetauscht, was tatsächlich für ein besseres Gesamtergebnis sorgte. Im Vergleich zu Vorgänger Kenneth Branagh, der ein Faible für Kameraschräglagen hat, inszeniert Regisseur Alan Taylor – eigentlich bei TV-Serien wie „Game of Thrones“ zu Hause – angenehm geradlinig. Das Drehbuch erlaubt eine durch die Bank unterhaltsame Geschichte und nimmt dafür einiges an Willkür in Kauf. So richtig nachvollziehbar und begründet sind die Pläne von Loki und Malekith sowie die Verbindung der Welten ja nicht, aber in diesem krachenden Popcorn-Kino lässt es sich damit leben.
Der kernige Thor sowie der vielschichtige, wenn auch übermäßig gehypte Loki wissen die Handlung zu tragen, unterstützt durch altbekannte, gut besetzte Nebenfiguren. Der Bruderzwist ist das, was die Leute sehen wollen, schließlich hegt er auch eine gewisse Grundspannung. Das weiß der Film und räumt ab der zweiten Hälfte auch ausreichend Zeit dafür ein. Kurz bevor Loki dann zum albernen Sidekick verkommt, ziehen die Autoren ein kleines Ass aus dem Ärmel, das auf einen Plottwist hinausläuft, welcher wiederum niemanden ernsthaft überraschen dürfte – aber lieber müde Wendungen als gar keine.
„Thor – The Dark Kingdom“ gibt sich nicht zuletzt auffällig humorvoll. Die ständigen lustigen Sprüche wirken fast zu albern und gerade kurz nach tragischen Momenten etwas deplatziert. Die Figur des Dr. Selvig hätte überdies wirklich nicht zu einem derartigen Wirrkopf degradiert werden müssen. Doch insgesamt tut der ausgeprägte Witz der kurzweiligen Unterhaltung gut. Somit erweist sich „Thor – The Dark Kingdom“ als respektable Fortsetzung, die viel dazu gelernt hat, zwar mit einem im doppelten Sinne blassen Bösewicht, aber auch mit ziemlich coolen Helden. Ein weiterer Pluspunkt gebührt dem vielleicht besten Cameo der bisherigen Marvel-Filme, kurz nach Lokis Befreiung.
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Ich fand The Dark Kingdom eine gelungene Fortsetzung, die stellenweise besser war als Thor. Generell sind die Fortsetzungen von Marvel nicht übel im Gegensatz zu anderen Filmfortsetzungen. Bei seinem zweiten Leinwandauftritt konnte mich Thor sogar noch mehr zum Lachen bringen. Ich schwanke zwischen 6 und 7, gebe letztendlich aber The Dark Kingdom 7 von 10 Punkten.