Marvel’s The Avengers

Filmposter Marvel's The Avengers

8.5/10

Originaltitel: The Avengers
USA | 2012 | 142 Min. | FSK: ab 12
Comicadaption, Science-Fiction, Action
Regie: Joss Whedon
Drehbuch: Joss Whedon
Besetzung: Robert Downey, Jr., Chris Evans, Mark Ruffalo, Chris Hemsworth, Scarlett Johansson, Jeremy Renner, Tom Hiddleston, Samuel L. Jackson u.a.
Kinostart: 26.04.12
DVD/Blu-Ray VÖ: 13.09.12

Links zum Film:
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Worum geht’s?

Die Organisation S.H.I.E.L.D. versucht unter der Leitung von Nick Fury die Kräfte eines in den 40er Jahren entdeckten Hyperwürfels zu bündeln und zu nutzen. Dieser Tesserakt öffnet jedoch das Portal zur Welt Asgard, wodurch Thors Bruder Loki auf die Erde gelangt und im Bündnis mit einer außerirdischen Macht namens Chitauri versucht, den Planeten zu erobern. Im Krieg stellt Fury seinen Agenten eine bunte Truppe von Superhelden zur Seite, um die Welt zu retten.

Wie ist der Film?

Vier Jahre lang hat die Welt auf diese Superheldenvereinigung gewartet, der Masterplan der Marvel Studios, welche zunächst die einzelnen Mitglieder der Truppe in „Iron Man“ (2008), „Der unglaubliche Hulk“ (2008), „Iron Man 2“ (2010), „Thor“ (2011) und „Captain America – The First Avenger“ (2011) vorgestellt haben. Diese fünf Segmente wiesen unterschiedliche Qualitäten auf, waren aber allesamt spektakulär, was die Erwartungen an das große Finale in utopische Höhen trieb. Jetzt kann man nur sagen: „Marvel’s The Avengers“ enttäuscht nicht und ist tatsächlich der Höhepunkt, der sich all die Zeit so stolz angekündigt hat.

Eine Gefahr stand bei dem Mammutprojekt zweifellos im Vordergrund: die Gefahr, von den überdurchschnittlich vielen Hauptfiguren entweder einige zu kurz kommen zu lassen, oder aber die Handlung völlig zu überfrachten, siehe etwa „Batman & Robin“. Doch „Marvel’s The Avengers“ vollbringt das Kunststück, nicht viele kleine Geschichten irgendwie miteinander zu verknüpfen, sondern ein großes Netz zu spinnen, in dem alle Beteiligten ihre bestimmten Aufgaben haben und die ihnen gebührende Zeit erhalten. Keiner der Avengers wirkt überflüssig, keiner wirkt in den Hintergrund gedrängt und der rote Faden bleibt bestehen. Damit hat der Film eigentlich schon gewonnen.

Natürlich ist „The Avengers“ kein Film der Zwischentöne und lässt es hauptsächlich einfach nur krachen. Bei solch einem Film nimmt man aber auch jeden Zeitlupen-Explosionssprung dankend an, ansonsten hat man wohl missverstanden, worum es geht. Regisseur und Autor Joss Whedon – übrigens eine überraschende Wahl, da der Mann noch nie eine vergleichbare Verantwortung innehatte – zeigt dennoch, dass er nicht zu knapp über die Figuren reflektiert, in erster Linie daran zu erkennen, dass sie sich erst einmal ordentlich fetzen, bevor sie zum Team werden. Ein angenehm logischer Kniff angesichts der Egos, die da aufeinanderprallen, und die geschickteste Methode, ohne Abschweifungen die Ecken und Kanten der Helden herauszuarbeiten.

„Marvel’s The Avengers“ ist das ultimative Popcornkino, hält mit vielen Lachern die Stimmung aufrecht und schwelgt genüsslich im Heldentum. Als kaum zu vermeidender Nebeneffekt schaltet man bei der Fülle wilder Actionsequenzen zwischendurch auch mal ab. Dafür haben es das Finale und insbesondere Iron Mans Gänsehautmoment wirklich in sich. An Schauwerten ist „The Avengers“ erst mal von keiner Comicadaption zu überbieten. Zum Glück ist neben der Materialschlacht auch die Besetzung eine Klasse für sich.

Mit seinen coolen Sprüchen hat Robert Downey, Jr. als Tony Stark natürlich wieder die Party in der Hand. Der Rest lässt sich allerdings nicht die Show stehlen. Mark Ruffalo gibt einen angenehm menschlichen Bruce Banner / Hulk, und lässt Edward Norton, der die Rolle zuvor spielte, nicht vermissen. Jeremy Renner und Scarlett Johansson befreien sich gekonnt aus dem Schattendasein einer ehemaligen Nebenfigur. Allesamt machen sie ihre Sache gut und sind auf ihre eigene Weise gleichsympathisch, wenn man sich nicht gerade einen klaren Liebling ausgesucht hat. Dass Captain America und Thor oft etwas verloren wirken, ist natürlich ihrer Herkunft geschuldet und wird gegen Ende hinreichend ausgeglichen. Am schwersten zu durchschauen ist letztlich Hulk, der sich manchmal nah an der Karikatur bewegt. Doch das sind alles nur Nuancen in einem homogenen Ganzen.

Besser kann man ein Allstar-Treffen kaum managen. Die Vorgängerfilme gesehen zu haben, ist sehr ratsam, aber nicht notwendig. So muss das sein; hier wurde herausgeholt, was herauszuholen war. Trotz über zweistündiger Laufzeit fühlt sich „The Avengers“ überhaupt nicht zu lang an. Und wem das alles zu viel Krawall ist und zu wenig Tiefe hat, der darf auf neue Ansätze in Fortsetzung gespannt sein.

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Iron Man
Der unglaubliche Hulk
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