Vergessene Welt – Jurassic Park

8.5/10

Originaltitel: The Lost World: Jurassic Park
USA | 1997 | 129 Min. | FSK: ab 12
Abenteuer, Action, Horror, Romanadaption
Regie: Steven Spielberg
Drehbuch: David Koepp
Besetzung: Jeff Goldblum, Julianne Moore, Vince Vaughn u.a.
Kinostart: 07.08.97
DVD/Blu-Ray VÖ: 15.09.05/08.11.12

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Sznenbild © United International Pictures GmbH

Worum geht’s?

Auf der Isla Sorna leben Dinosaurier, die für den Jurassic Park gezüchtet wurden, in ihrem eigenen Ökosystem. Ein Forschungsteam soll dokumentieren und der Öffentlichkeit zeigen, dass die Tiere das artgerechte Leben verdient haben. Dr. Ian Malcolm reist besorgt seiner Freundin hinterher.

Wie ist der Film?

Vier Jahre nach dem wegweisenden „Jurassic Park“ lässt die Fortsetzung erneut Menschen auf einer Dino-Insel ums Überleben kämpfen, schlägt dabei aber deutlich finsterere Töne an. Ein Großteil des Publikums zeigt sich enttäuscht vom Fehlen des für Spielberg typischen, herzlichen Charmes; dabei ist es gerade der Mut zur Härte, der „Vergessene Welt“ sympathisch macht.

Teil 2 bietet nicht nur mehr Dinosaurier und noch bessere Effekte, es geht auch deutlich brutaler zu. War „Jurassic Park“ ein Familienfilm mit Horrorelementen, ist „Vergessene Welt“ als Tier-Horror für die breite Masse zu begreifen. Beide Ansätze verwandelt Spielberg meisterhaft. Mit Schatten, Silhouetten und verschiedenen Ebenen kreiert der Regisseur viele Money Shots, die die Urzeittiere erst so richtig lebendig und bedrohlich wirken lassen.

Es braucht ein Weilchen, bis die Handlung in Fahrt kommt, aber dann macht sie eine Menge fiesen Spaß. Die Sequenz mit den Wohnwagen-Angriffen gehört zum Besten, was das Actionkino der 90er je hervorbrachte. Mag sein, dass „Vergessene Welt“ im Vergleich zu Teil 1 weniger sympathische beziehungsweise viele blass gezeichnete Charaktere zeigt. Das passt aber zum Horror-Gewand. Und spätestens das aberwitzig-pompöse Finale setzt den Film auf die Höhe seines Vorgängers.

„Vergessene Welt“ ist eine erstaunlich grimmige und deshalb mutige Fortsetzung, die in fast jeder Hinsicht einen draufzusetzen weiß, getragen von einem köstlichen Jeff Goldblum, genau wie man ihn sich wünscht. Die Anti-Hybris-Botschaft kommt auch diesmal nachdrücklich an. Aus Horrorfan-Sicht ein verkannter zweiter Geniestreich der Reihe.