Originaltitel: 31
USA | 2016 | ca. 102 Min. | FSK: ab 18
Horror
Regie: Rob Zombie
Drehbuch: Rob Zombie
Besetzung: Sheri Moon Zombie, Jeff Daniel Phillips, Lawrence Hilton-Jacobs, Meg Foster, Malcolm McDowell u.a.
Kinostart: 27.10.16
DVD/Blu-Ray VÖ: 02.03.17
Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Bilder © Tiberius Film
Worum geht’s?
Halloween, 1976: Eine Gruppe von Schaustellern fährt im Kleinbus durch karge Landschaften, bis sie bei einem nächtlichen Halt angegriffen wird. Die Überlebenden finden sich gefangen in einem heruntergekommenen Industrieareal wieder. Dort werden sie Teil des Spiels ‚31‘: Alle Gekidnappten haben zwölf Stunden Zeit, um sich gegen clownesk verkleidete Killer zu behaupten und zu überleben.
Wie ist der Film?
Rob Zombies Vorlieben liegen auf der Hand – etwa das 70er-Jahre-Setting oder die sture Besetzung der eigenen Ehefrau – doch nie hat er sie dermaßen selbstzweckhaft verwurstet wie in „31“. Alles, was er eventuell einmal über Spannungserzeugung und Charakterzeichnung wusste, scheint er in den Wind geschossen zu haben. Nach dem bereits fragwürdigen „The Lords of Salem“ verliert sich der Schock-Rocker und Filmmacher vollends in belangloser Fetisch-Befriedigung.
Selbst der Unterschied zwischen Hommage und Ideenklau scheint Zombie mittlerweile entfallen zu sein. Sprühten seine Debutwerke „Haus der 1000 Leichen“ und „The Devil’s Rejects“ noch vor Verve und Innovation, klatscht „31“ lieblos schlimmste Klischees aneinander. Filme der „Texas Chainsaw Massacre“- sowie der „Saw“-Reihe landen im Zombie-Mixer und werden mit unnötig vulgärer Sprache, Selbstzitaten und einem anstrengenden Guerilla-Kamera-Stil versalzen.
Eines muss man Rob Zombie lassen: Hollywoods Jugendwahn ist er beim Casting definitiv nicht verfallen. An einer fast 70jährigen Meg Foster („Sie leben!“) festzuhalten, wirkt in Anbetracht der Rolle nichtsdestotrotz deplatziert. So einige Gesichter kennt man bereits aus Zombies früheren Filmen – und damit wirkt das Gesamtpaket nur noch abgedroschener. Bei den platten Dialogen, die das Drehbuch vorgibt, bekommt die Besetzung ohnehin keine Chance, sich zu entfalten. „31“ gilt als bisher brutalstes Werk des Regisseurs. Das mag stimmen, doch bei derart seelenlosen Figuren verpuffen die Gewaltexzesse schnell.
Die nett gestalteten Sets und das Charisma von Richard Brake (oben auf dem Filmplakat) fallen positiv auf. Darüber hinaus erweist sich „31“ als Totalausfall, langweilig erzählt und enervierend in Szene gesetzt. Die Handlung ist nicht nur völlig ausgelutscht, sondern ergibt von Grund auf keinen Sinn, weil der Regisseur und Autor viel zu beschäftigt damit ist, sich an inszenatorischen Details nach persönlichem Gusto aufzugeilen. Das immer härter werdende Business zwingt Zombie zu immer kleineren Budgets, wie er in Interviews erzählt. Und heraus kommen offensichtlich immer schlechtere Filme, deren Nachfolger erst recht niemand fördern will. Ein trauriger Teufelskreis.
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