Dark Shadows

Filmposter Dark Shadows

7/10

Originaltitel: Dark Shadows
USA | 2012 | 113 Min. | FSK: ab 12
Komödie, Horror
Regie: Tim Burton
Drehbuch: Seth Grahame-Smith, John August
Besetzung: Johnny Depp, Michelle Pfeiffer, Helena Bonham Carter, Jackie Earle Haley, Chloë Grace Moretz u.a.
Kinostart: 10.05.12
DVD/Blu-Ray VÖ: 21.09.12

Links zum Film:
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Worum geht’s?

Nachdem er 196 Jahre lang lebendig begraben lag, wird der Vampir Barnabas Collins im Jahre 1972 von Bauarbeitern befreit. Die verführerische Hexe Angelique belegte ihn einst mit dem Blutsaugerfluch, schickte seine große Liebe in den Tod und sperrte ihn ein, weil er ihre Annäherungen nach einer kurzen Affäre abblockte. Zurück in seinem alten Herrenhaus Collinwood Manor muss er sich an eine neue Epoche gewöhnen, seine Nachfahren kennenlernen und erneut auf Angelique treffen, die immer noch ihr Unwesen treibt.

Wie ist der Film?

Auf jede der vier Oscarnominierungen, die Tim Burton-Filme bis dato für ihr tolles Aussehen (Art Direction) erhielten, folgte auch die Auszeichnung, zuletzt bei „Alice im Wunderland“. Kein Wunder, dass „Dark Shadows“ auch wieder toll aussieht. Prägend für die Optik ist diesmal der permanente Kampf der 70er-Jahre-Farbenpracht mit der Burton-typischen Gothic-Düsternis, den der Regisseur mit aufwändigen Sets und bezaubernden Kamerafahrten genüsslich ausstellt, zu Recht. Diese ziemlich einzigartige Ästhetik funktioniert im Film auch deutlich besser als in der vergleichsweise geschmacklosen Plakatwerbung dazu. Und auch unter der Schale weiß „Dark Shadows“ zu gefallen.

Burton hat, auch abgesehen von seiner Muse Johnny Depp, mit welchem „Dark Shadows“ die nunmehr achte Zusammenarbeit darstellt, ein geradezu sensationelles Ensemble versammelt: eine leicht schläfrige aber charmante Michelle Pfeiffer („Batmans Rückkehr“), eine aufregend diabolische Eva Green („James Bond 007: Casino Royale“), einen lustigen Jackie Earle Haley („A Nightmare on Elm Street“), eine für ihr Alter erneut erschreckend verruchte Chloë Grace Moretz („Kick-Ass“), wenig überraschend Burtons Lebensgefährtin Helena Bonham Carter („The King’s Speech“), die sich hier, ähnlich wie Stammkomponist Danny Elfman, vergleichsweise vornehm zurückhält, was gut ist, und weitere, bislang weniger bekannte Talente wie die reizende Bella Heathcote.

Ob „Dark Shadows“ der gleichnamigen Seifenoper aus den 60er Jahren, auf welcher die Geschichte basiert, gerecht wird, ist bei einem Visionär wie Burton sicherlich nicht ausschlaggebend. Fakt ist: Ein bestens aufgelegtes Ensemble verschiedener Generationen – ein paar schöne Gastauftritte inklusive – liefert gute Leistungen ab, ironisch zugespitzt, wie es eben zum augenzwinkernden Kitsch und zum Seifenopernstil passt. Allein Johnny Depps Sprache (im Originalton!) ist ein Hochgenuss. Er zeigt als Burton-Produkt tatsächlich mal wieder ein wenig mehr als nur einen Aufguss seiner selbst.

Der Humor übrigens fällt deutlich subtiler aus, als es der Trailer glaubhaft machte, zum Glück. „Dark Shadows“ ist sehr schräg, aber wohlgemerkt mit Stil. Dadurch zeichnet sich der Film aus, wozu auch ein toller Soundtrack maßgeblich beiträgt. Man möchte meinen, die Handlung plätschert bis zum effektreichen Finale nur vor sich hin. Tatsächlich strahlt sie in ihrer Atmosphäre aber eine gewisse Erhabenheit aus. Darin offenbaren sich die Eleganz und die Seele, die man im Vorgänger „Alice im Wunderland“ vermisst hat. Alte Mankos wie die arg unklare Adressierung des Ganzen treten wieder auf, aber diese vierte Variante der schaurig-schönen Kombination Burton, Depp, Bonham Carter und Elfman ist sicherlich wieder ein Schritt hin zu alter Stärke und bringt der Jugend ganz nebenbei auch näher, was Vampire vor „Twilight“ mal bedeutet haben.

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2 Kommentare

  1. Zum Gewinnspiel von der Adlon DVD ist mir Dark Shadows eingefallen. Ich mag die Familie total gerne, weil sie einfach so komisch merkwürdig sind und es immer was zu lachen gibt. Und trotzdem sind sind für einander da und halten zusammen. Ein Top Film wie ich finde und die Schauspieler sind auch Top! 😉

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