A Quiet Place

Filmposter A Quiet Place

7/10

Originaltitel: A Quiet Place
USA | 2018 | 90 Min. | FSK: ab 16
Thriller, Horror, Drama
Regie: John Krasinski
Drehbuch: Bryan Woods, Scott Beck, John Krasinski
Besetzung: Emily Blunt, John Krasinski, Noah Jupe u.a.
Kinostart: 12.04.18
DVD/Blu-Ray VÖ: 23.08.18

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Szenenbild © 2018 Paramount Pictures. All rights reserved.

Worum geht’s?

Lee und Evelyn Abbot sowie deren Kinder gehören zu den Überlebenden einer Alien-Invasion. Die fremden Wesen sind blind, töten jedoch alles, was laute Geräusche von sich gibt. Entsprechend haben die Abbots ihr Landhaus präpariert und beschränken sich zur Verständigung auf Zeichensprache. Die größte Herausforderung steht noch bevor, denn Evelyn ist wieder schwanger.

Wie ist der Film?

„A Quiet Place“ bedient die Sparte des Endzeit-Horrors, funktioniert jedoch für eine breite Masse, was den Film so erfolgreich macht. Für den Hit ist John Krasinski („The Office“) in einer beeindruckenden Personalunion als Regisseur, Co-Autor und Hauptdarsteller verantwortlich. Dass er kein Horrorexperte ist, kommt dem Film zugute.

Szenenbild A Quiet PlaceKrasinskis Blick auf das Genre lässt den Fokus stets auf zwischenmenschlichen Konflikten; Gewalt und Monster bleiben im Hintergrund, sodass auch Publikum ohne Horror-Faible abgeholt wird. „A Quiet Place“ entpuppt sich als Familiendrama und spielt mit den klassischen Ängsten und Sorgen rund um das Beschützen der Liebsten, übersteigert zum Gänsehaut-Thriller. Die interessante Grundidee bietet viel Potential, und der Film schöpft es mit spannenden Plot-Elementen und detailverliebter Inszenierung auch aus. Neben dem einen oder anderen typischen Erschreck-Moment glänzt „A Quiet Place“ vor allem durch hervorragend zugespitzte Suspense-Phasen.

Dass die Chemie zwischen Krasinski und seiner Spielpartnerin Emily Blunt („Sicario“) stimmt, ist klar, schließlich haben die beiden auch im wahren Leben eine Familie gegründet. Passend dazu ist die gehörlose Filmtochter Millicent Simmonds auch im wahren Leben gehörlos und weiß ganz genau, welche Gefühlswelt sie transportiert. Somit besticht „A Quiet Place“ mit einer hochauthentischen Besetzung, abgerundet vom vielversprechenden Nachwuchstalent Noah Jupe („Suburbicon“). Wie erwähnt nehmen die Monster-Figuren eine vergleichsweise winzige Rolle ein, doch das, was man von ihnen sieht, ist solides CGI-Handwerk.

Wären die Kreaturen öfter zu sehen, wirkten sie sicherlich weniger überzeugend. Guter Horror bedeutet ja ohnehin oft Reduktion – „A Quiet Place“ hat es verstanden. Die Geschichte verzichtet auf unnötige Hintergrundinfos und bleibt gerade dadurch so effektiv unheimlich. Ein Blick auf die klischeehafte Sammlung von Zeitungsausschnitten erklärt das Wichtigste, und dann findet der Film durchaus kreative Wege, um seine Geschichte zu erzählen. Die Tonspur spielt erfolgreich mit Kontrasten zwischen tiefen Klangteppichen, sanfter Streich- und Klaviermusik sowie tatsächlicher Stille. Zum genüsslichen Popcornverzehr findet das Publikum kaum Zeit.

Eine Familie, die nicht laut sein darf – in der Einhaltung des Grundkonzepts bleibt der Film konsequent und dadurch auch angenehm kompakt. Viel länger als 90 Minuten hätte die dialogarme Erzählweise auch nicht ohne Durchhänger gepackt. „A Quiet Place“ ist ein zart berührendes Familiendrama im Gruselthriller-Gewand, erfrischendes Spannungskino und irgendwo auch eine Ode an die Wichtigkeit präziser Kommunikation.

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