Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht

Poster Die Ringe der Macht5/10

Originaltitel: The Lord of the Rings: The Rings of Power
USA, NS | 2022 | 64–72 Min. | ?
Fantasy
Idee: Patrick McKay, J. D. Payne
Drehbuch: Patrick McKay, J. D. Payne u.a.
Besetzung: Morfydd Clark, Robert Aramayo, Ismael Cruz Córdova u.a.
Streaming-Start: 02.09.2022

Links zur Serie:
IMDb | Wikipedia
Bilder © Amazon Prime Video

Worum geht’s?

Mittelerde im Zweiten Zeitalter. Elbin Galadriel jagt den totgeglaubten Hexenmeister Sauron. Ihr Freund Elrond reaktiviert unterdessen eine alte Freundschaft mit Zwergenprinz Durin. Das Menschendorf Tiharad muss sich einer Armee von Orks stellen. Und die junge Nori Brandyfuß nähert sich einem großen Fremden, der buchstäblich vom Himmel fiel.

Wie ist die Serie?

„Die Ringe der Macht“ ist eine Prequel-Serie, spielt also zeitlich vor der Haupthandlung von „Der Herr der Ringe“. Dafür bezieht sich das Drehbuch auf die Anhänge der Romane und dichtet hinzu, was J.R.R. Tolkien nicht im Detail ausgeführt hatte. Mit Peter Jacksons legendären Kinofilmen hat das wenig zu tun – teils absichtlich, teils mangels Haltung und Können.

Es führt kein Weg am Vergleich vorbei. Bei „Die Gefährten“, „Die zwei Türme“, „Die Rückkehr des Königs“ sowie der Hobbit-Trilogie fällt aus heutiger Sicht auf, wie extrem männlich und weiß Mittelerde portraitiert wird. Erwartungsgemäß hält die Amazon-Serie dagegen, schließlich machte der Konzern schon 2021 durch eigens auferlegte Diversity- und Inklusionsregeln Schlagzeilen. Nett gemeint und schwierig.

Die Ringe der Macht Szene

Dass „Die Ringe der Macht“ viele weibliche Figuren zeigt, erfreut. (Außer vielleicht Galadriel, die als coole Powerfrau angelegt ist, aber ins Arrogante kippt.) Jedoch das Auftauchen und wilde Vermischen unterschiedlicher Hautfarben wirkt im Kontext nicht schlüssig und hat den starken Beigeschmack einer Agenda – finden auch People of Color.

Die Welt von „Die Ringe der Macht“ ist bunt, pompös und generisch in Szene gesetzt. Der CGI-Overkill erlaubt wenig Charme; eine künstlerische Handschrift ist kaum vorhanden. Bis auf vielleicht die Zeitlupen, die mal mehr, mal weniger passen (verstörend: die grinsend reitende Galadriel). Eine emotionale Bindung zu den Figuren fällt schwer, trotz einiger interessanter Gesichter, denn über weite Strecken regiert ein langsames Erzähltempo voller zäher Dialoge.

Gegen Ende nimmt Staffel 1 dann Fahrt auf; Folge 6 („Udûn“) überzeugt mit brachialer Action. Das Finale schließlich zieht gleich mehrere Twists aus dem Ärmel und trumpft mit „Herr der Ringe“-Aha-Verweisen auf. Diese allein machen aber noch keine packende Geschichte. „Die Ringe der Macht“ hat schöne Momente, doch ist schlicht etwas langweilig und strotzt nur so vor Plot-Löchern. Unterm Strich mittelprächtige Fantasy. In Anbetracht der Tatsache, dass es sich um die bis dato teuerste Serie aller Zeiten handelt, aber auch ein kolossaler Reinfall.

Staffel 2 von geplanten fünf befindet sich in Produktion.

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