Originaltitel: Die Discounter
DE | seit 2021 | 15–18 Min. | FSK: ?
Komödie
Regie: Emil Belton, Oskar Belton, Bruno Alexander
Drehbuch: Emil Belton, Oskar Belton, Bruno Alexander
Besetzung: Marc Hosemann, Nura Habib Omer u.a.
DVD/Blu-Ray VÖ: —
Links zur Serie:
IMDb | Wikipedia
Bilder © Amazon Prime Video
Worum geht’s?
Thorsten leitet eine Hamburger Supermarktfiliale und versucht mit fragwürdigen Methoden, das Geschäft am Laufen zu halten. Er und sein buntgemischtes Team verwickeln sich immer wieder in berufliche wie auch zwischenmenschliche Schwierigkeiten.
Wie ist die Serie?
Im Grunde gibt es nichts Originelles an „Die Discounter“. Denn die Handlungsidee basiert auf der niederländischen Fernsehserie „Vakkenvullers“, wohingegen die Machart von „Stromberg“ (beziehungsweise „The Office“) übernommen wurde. Und trotzdem: „Die Discounter“ ist sympathisch und macht Spaß.
Die Produktionsfirma von Christian Ulmen und Carsten Kelber („jerks.“) ließ den drei sehr jungen Regisseuren freie Hand. Emil und Oskar Belton sowie Bruno Alexander sind eigentlich aufstrebende Schauspieler, übernehmen selbst auch Rollen in „Die Discounter“ und kreieren mit groben Vorgaben Räume zur Entfaltung. Da das Schauspiel weitgehend über Improvisation funktioniert, wirkt das Ensemble sehr authentisch – im Rahmen einer überhöhten Welt.
Rapperin Nura überzeugt am natürlichsten, da sie im Grunde sich selbst spielt. Als schillernde Neuentdeckung erweist sich Merlin Sandmeyer in der Rolle des zutiefst verunsicherten Sicherheitsbeauftragen. Der erfahrene Marc Hosemann („Oh Boy“) hält den Laden zusammen. Bevor der Supermarktbetrieb zu sehr abdreht, sorgen gefühlvolle Zwischentöne dafür, dass man sich mit den Charakteren auch identifizieren kann. „Die Discounter“ plätschert oft vor sich hin, landet aber gerade bei fortgeschrittener Laufzeit viele köstliche Momente der Situationskomik und Fremdscham.
Nach einem Jahr knüpft die zweite Staffel nahtlos an, gleiches Ensemble, gleicher Aufbau inklusive Party-Finale, angedeutete Beziehungen werden vertieft. Noch etwas extremer sind die Geschichten geworden, noch etwas unglaubwürdiger, aber doch nur, um die wunderbar schmerzhafte Fremdscham-Schraube weiter anzuziehen.
Und Staffel 3 hält das Niveau. Folge 2 („Jäger und Sammler“) überspannt den Bogen, dafür sorgt der Betriebsausflug in Folge 4 für frischen Wind. Momente wie die Verhaftung (F7) oder Thorstens Fehlinterpretation von ‚Diversity‘ (F8) sind Gold. Aus dem zusammengeklauten Konzept hat sich wahrlich etwas Eigenes entwickelt, denn die Hauptfiguren werden fortwährend ausgearbeitet und sind einem inzwischen ans Herz gewachsen. Noch immer bleibt Raum für Entwicklungspotenzial.
„Die Discounter“ ist lockerleichte, erfrischend besetzte Mockumentary-Comedy für zwischendurch, mit ganz viel Cringe-Charme, exklusiv bei Prime Video zu sehen. Möge der Geldhahn weiter fließen, denn nach drei Staffeln zeigen sich trotz des reduzierten Settings noch keine Ermüdungserscheinungen. Thorsten Truppe beim Ausarten zuzusehen ist immer wieder ein Genuss.
Ähnliche Serien
Stromberg
Ritas Welt
Superstore
jerks.
Parks and Recreation
User-Wertung
Wie findest du diese Serie?
Gestern die komplette erste Staffel gesehen. Hat mich auf jeden Fall zum Lachen gebracht. Heute dann gleich Staffel 2!