Originaltitel: Do The Right Thing
USA | 1989 | 120 Min. | FSK: ab 12
Komödie, Drama
Regie: Spike Lee
Drehbuch: Spike Lee
Besetzung: Danny Aiello, Ossie Davis, Ruby Dee u.a.
Kinostart: 13.07.89
DVD/Blu-Ray VÖ: 18.10.101
Links zum Film:
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Worum geht’s?
Es ist ein sehr, sehr heißer Tag in Brooklyn, und auch die Gemüter sind erhitzt. Mookie arbeitet als Lieferant für die Pizzeria des Italo-Amerikaners Sal. Gegenüber führt ein koreanisches Paar ein Einzelhandelsgeschäft. An der Straße lungern ein paar Latinos herum. Die Mehrheit der Menschen ist schwarz. Die unterschiedlichen Gruppen leben in einer Gemeinschaft, jedoch stets durchzogen von rassistischen Spannungen. Die Nachbarschaft ist eine tickende Zeitbombe.
Wie ist der Film?
„Do The Right Thing“ sprüht vor dem Esprit eines jungen, frischen Autorenfilmers. Die Bilder sind dynamisch und beweisen Mut zur Schieflage, zur Nähe und zum Durchbrechen der vierten Wand. Daraus entsteht eine energiegeladene Choreografie in warmen Farben, stimmig zur hitzigen Handlung voller halbimprovisierter Dialoge. In der Inszenierung stecken handwerkliche Schnitzer, aber auch das Unperfekte macht die coole Atmosphäre aus.
Regisseur, Autor und Darsteller Spike Lee erzählt vermeintlich ohne roten Faden, wirft sein Publikum einfach in Brooklyns buntes Treiben. Intuitiv springt er zwischen den zahlreichen Charakteren hin und her und findet dabei einen gelungenen Fluss. Die Wortgefechte sind mit einer ordentlichen Portion Witz gespickt und vermitteln auf lockere Art die Spannungen zwischen den unterschiedlichen Ethnien. Erst im letzten Akt nimmt der Grundton eine unheimliche Wendung, die nachwirkt und zur Diskussion anregt.
Mit „Do The Right Thing“ setzt Spike Lee ein wichtiges Zeichen für die im Mainstreamkino unterrepräsentierte afroamerikanische Bevölkerung. Er illustriert die Frustration über die Ohnmacht der Schwarzen in ihrem eigenen Viertel, schiebt sie aber nicht in eine bloße Opferrolle. Alle Parteien erwecken Sympathien und wettern gleichermaßen gegeneinander. So ergibt sich ein fast diplomatisches Rassismus-Portrait der USA. Am Ende weiß man nur, dass die Bestimmung des titelgebenden ‚right thing‘ alles andere als einfach ist – ein ernüchterndes wie kraftvolles Fazit von bleibender Aktualität.
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