Originaltitel: Doctor Strange
USA | 2016 | 115 Min. | FSK: ab 12
Comicadaption, Fantasy, Action
Regie: Scott Derrickson
Drehbuch: Jon Spaihts, Scott Derrickson, C. Robert Cargill
Besetzung: Benedict Cumberbatch, Chiwetel Ejiofor, Rachel McAdams u.a.
Kinostart: 27.10.16
DVD/Blu-Ray VÖ: 09.03.17
Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Bilder © Marvel 2016
Worum geht’s?
Bei einem Autounfall erleidet der Neurochirurg Dr. Steven Strange schwere Verletzungen des Nervengewebes seiner Hände. Seine verbitterte Suche nach einer Heilungsmethode führt ihn nach Nepal. Dort, an einem Ort namens Kamar-Taj trifft Strange auf Menschen mit mächtigen Zauberkräften, die ihm ein völlig neues Weltbild eröffnen.
Wie ist der Film?
Weiter geht’s im Marvel Cinematic Universe. Ähnlich wie „Ant-Man“ führt „Doctor Strange“ einen neuen Helden ein, bezieht sich nur marginal auf andere Marvel-Filme und ist daher auch ohne Vorkenntnisse genießbar. Ohne nennenswerte Referenzen tritt Regisseur Scott Derrickson („Sinister“) dem Mega-Franchise bei, welches ohnehin fest in der Hand von Produzent Kevin Feige liegt. Feige achtet auf die einheitliche Linie zwischen den Comicverfilmungen, sodass „Doctor Strange“ trotz Eigenheiten nie aus dem altbekannten Erzählmuster ausbricht.
Die Titelfigur und ihr Werdegang weisen auffällige Ähnlichkeit mit Tony Stark alias „Iron Man“ auf – der Held, mit dem alles begann. Eine eigene Note erhält „Doctor Strange“ durch die herausragende Starbesetzung. Benedict Cumberbatch („Sherlock“, „The Imitation Game“) verkörpert das Britisch-Ordentliche, womit er sich dann doch hinreichend von Stark (Robert Downey Jr.) unterscheidet. Verwandlungskünstlerin Tilda Swinton („Snowpiercer“) meistert sympathisch eine Rolle, die in der Comicvorlage einem asiatischen Mann gehört – eine erfrischende Casting-Entscheidung. Und dass man mit Mads Mikkelsen („Hannibal“, „Casino Royale“) als Bösewicht nichts falsch machen kann, dürfte bekannt sein.
Wenn der Film ein echtes Alleinstellungsmerkmal besitzt, dann sind es die visuellen Effekte. Selbst im Vergleich mit Asgard aus den „Thor“-Filmen legt „Doctor Strange“ noch eine Innovationsschippe drauf. Die im Ansatz an „Inception“ erinnernden, aber noch viel weiter gehenden Zeit- und Raumverschiebungen sehen fantastisch aus. Hinzu kommen rauschhaft inszenierte, ferne Dimensionen, die der 3D-Brille wieder mehr Sinn verleihen. Passend dazu findet sich auch in der Musikuntermalung etwas mehr instrumentale Abwechslung als gewohnt.
Wie viele Auftaktfilme mit geplanter Fortsetzung muss „Doctor Strange“ viel erklären, während die Figuren wenig Raum zur Entfaltung erhalten. Gesunder Selbstwahrnehmung sei Dank sind die Dialoge immerhin mit einigen Gags gespickt, um das spiritistische Setting ironisch zu brechen und zugänglicher zu machen. Dass die Laufzeit mal wieder unter zwei Stunden bleibt, gefällt ebenfalls. Optisch eindrucksvoll, glänzend besetzt, emotional aber kaum packend taugt „Doctor Strange“ als grundsolides Superheldenspektakel.
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