GoodFellas

Filmposter GoodFellas

7/10

Originaltitel: GoodFellas
USA | 1990 | 146 Min. | FSK: ab 16
Drama, Thriller, Romanadaption
Regie: Martin Scorsese
Drehbuch: Nicholas Pileggi, Martin Scorsese
Besetzung: Ray Liotta, Robert De Niro, Joe Pesci, Lorraine Bracco, Paul Sorvino u.a.
Kinostart: 11.10.90
DVD/Blu-Ray VÖ: 27.01.99/21.06.07

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | Filmposter

Worum geht’s?

Schon als kleiner Junge will Henry Hill ein Gangster sein. Er dient den lokalen Mafiosi als Laufbursche und arbeitet sich über die Jahre hoch, bis er mit seiner Frau Karen und in Zusammenarbeit mit dem legendären Jimmy Conway sowie dem jähzornigen Tommy DeVito selbst das glorreiche Gangsterleben genießt, voller Glanz und Reichtum, aber auch Gewalt und Enttäuschung.

Wie ist der Film?

Als Antwort auf Francis Ford Coppolas Romanverfilmungen „Der Pate“ und „Der Pate II“ – zusammengenommen das beliebteste Mafia-Epos der Filmgeschichte – inszenierte Martin Scorsese mit der Romanverfilmung „GoodFellas“ das zweitbeliebteste Mafia-Epos der Filmgeschichte und ließ dabei den zeitgleich erschienenen „Der Pate III“ regelrecht im Regen stehen. Im Vergleich zeichnet sich „GoodFellas“, auf wahren Begebenheiten basierend, nicht durch die große Erhabenheit eines Vito Corleone aus, sondern setzt mehr auf Publikumsbezug. Das Gangstertum wird hier nicht glorifiziert, doch bekommt es eben gerade durch seine Nahbarkeit eine schillernde Wirkung. Das Leben in „GoodFellas“ ist so verdammt cool, fast verlockend, und doch will man nicht mit den Figuren tauschen.

„GoodFellas“ ist nämlich auch eine Aufstieg-und-Fall-Geschichte im Stile der klassischen Gangsterfilme à la „Scarface“ (1932 und 1983). In den Vorzügen der Gesetzlosen schwingt stets auch Leid, vor allem Angst mit. Dies arbeitet Scorsese überaus gekonnt heraus, indem sich die erst geschmeidige, später hektische Form dem Inhalt anpasst. Scorseses Stamm-Cutterin Thelma Schoonmaker montiert so peppig und gut getimt, dass die zahlreichen kleinen Anschlussfehler gar nicht ins Gewicht fallen. Der Berliner Kamera-Veteran Michael Ballhaus liefert hervorragende, inspirierte Bilder, insbesondere die berühmte, umwerfend choreografierte Plansequenz im Copacabana.

„GoodFellas“ lebt natürlich auch von der tollen Besetzung. Die Stars Robert De Niro und Joe Pesci („Wie ein wilder Stier“, „Es war einmal in Amerika“) rollen das Feld von hinten auf, während mit Ray Liotta und Lorraine Bracco zwei damals in Hollywood noch relativ unbeschriebene Blätter in Hauptrollen agieren. Eine mutige Entscheidung, die sich als tragfähig erweist und bis heute den Höhepunkt in Liottas und Braccos (Kino-)Karriere markiert.

Das Mammutprojekt glänzt damit, über drei Jahrzehnte mit denselben Figuren schier mühelos zum Leben zu erwecken. Am nachhaltigsten wirkt dann aber doch ein zeitloser Faktor: die für die Handlung ausschlaggebende Gewalt, hier beeindruckend authentisch inszeniert, mal mit groteskem Humor, mal staubtrocken und eiskalt serviert und unter anderem durch den überbordenden Soundtrack geschickt in die gewünschte Richtung gelenkt.

Scorseses schier alle Regie-Register ziehende, straffe Inszenierung mit überdurchschnittlich angebracht wirkendem Off-Kommentar täuscht gekonnt darüber hinweg, dass der Film keine klaren Höhepunkte enthält. Ein wichtiger Wendepunkt in der Handlung ist gar seltsam beiläufig eingefügt. Die Geschichte klebt stur an der Hauptfigur und verschenkt zuweilen die Chance auf interessantere Abzweigungen. Das Spiel, in dem immer irgendwer von irgendwem Geld will, wird gegen Ende leider dann doch arg redselig, etwas wirr und zäh. Nichtsdestotrotz bleibt eine verdammt gut gemachte Gangstergeschichte mit faszinierenden Charakteren.

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