Last Night in Soho

Poster Last Night in Soho

7.5/10

Originaltitel: Last Night in Soho
USA, GB | 2021 | 117 Min. | FSK: ab 16
Mystery, Horror
Regie: Edgar Wright
Drehbuch: Edgar Wright, Krysty Wilson-Cairns
Besetzung: Thomasin McKenzie, Anya Taylor-Joy, Matt Smith, Michael Ajao, Terence Stamp, Diana Rigg u.a.
Kinostart: 11.11.21
DVD/Blu-Ray VÖ: 27.01.21

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Bilder © Universal Studios. Alle Rechte vorbehalten.

Worum geht’s?

Ellie zieht nach London, um Modedesign zu studieren. Ihre Arbeit ist inspiriert von ihrer Liebe zu den Swinging Sixties. Im Traum verbindet sie sich mit einer jungen Frau aus ebenjener Ära: Sandie. Sandie will eine berühmte Sängerin werden, gerät dabei jedoch in finstere Abgründe.

Wie ist der Film?

Edgar Wright hat es wieder getan, nur anders: Auf die Turbo-Komödien „Shaun of the Dead“, „Hot Fuzz“, „Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt“ und „The World’s End“ folgte der Action-Thriller „Baby Driver“; nun hat sich der Regisseur mit ungebrochener Energie ins düstere Genre gewagt.

Voller Suspense hält „Last Night in Soho“ die Frage im Raum, wo die Reise hingehen wird. Die kreative Inszenierung zieht in den Bann und steigert sich schleichend zum waschechten Horror. Allein schon, weil sich zwei Geschichten parallel entspinnen kommt keine Langeweile auf. Geschickt erhebt Wright den Soundtrack mal wieder zu einem eigenen Charakter.

Szenenbild Last Night in SohoThomasin McKenzie („Jojo Rabbit“) und Anya Taylor-Joy („The Witch“) geben ein umwerfendes Star-Duo. Matt ‚Dr. Who‘ Smith sorgt für Pfeffer. Ein netter Kniff ist auch die Besetzung von Diana Rigg als Vermieterin, war sie doch eine Ikone der Swinging Sixties, dank „Mit Schirm, Charme und Melone“ oder „James Bond 007: Im Geheimdienst ihrer Majestät“. Leider starb sie kurz nach dem Dreh. Nicht ganz mithalten kann Michael Ajao („Attack the Block“), erfüllt aber seinen Zweck als Nice Guy.

Das heißersehnte Finale hat etwas Altmodisches, wenn nicht gar Abgedroschenes, doch begreift man „Last Night in Soho“ ein Stück weit als Giallo-Hommage, geht das Konzept voll auf. Edgar Wrights visionäre Kraft macht ein paar Klischees und Ungereimtheiten wieder wett. Oft erinnert der Film an den fast zeitgleich erschienenen „Malignant“, kommt aber in jeder Hinsicht besser weg.

„Last Night in Soho“ springt auf den Nostalgie-Trend auf, nur um ihn durch den Fleischwolf zu drehen, denn die Romantisierung vergangener Jahrzehnte hat hier ein böses Erwachen. Ein packender Mystery-Trip durch ein wunderbar doppelbödiges London.

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