Mein liebster Feind – Klaus Kinski

DVD-Cover Mein liebster Feind

6/10

Originaltitel: Mein liebster Feind – Klaus Kinski
USA, DE, GB | 1999 | 95 Min. | FSK: ab 12
Dokumentation
Regie: Werner Herzog
Drehbuch: Werner Herzog
Besetzung: Klaus Kinski, Claudia Cardinale, Eva Mattes u.a.
Kinostart: 07.10.99
DVD/Blu-Ray VÖ: 06.12.04

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Bilder © Capelight

Worum geht’s?

Regisseur Werner Herzog blickt auf die fünf Spielfilme zurück, die er in den 70er und 80er Jahren mit Klaus Kinski in der Hauptrolle realisierte. Dafür besucht er alte Drehorte und weitere Mitwirkende der damaligen Produktionen, und beschreibt die nahezu unberechenbare Person Kinski sowie die ambivalente Beziehung der beiden zueinander.

Wie ist der Film?

Szenenbild Mein liebster Feind„Mein liebster Feind“ ist kein Film über Klaus Kinksi, kein Film über Werner Herzog, sondern eine eher klein gehaltene, sehr unaufgeregte Dokumentation der ungewöhnlichen Freundschaft zweier Männer, die beide auf ihre ganz eigene Art Genies beziehungsweise beide auf ihre ganz eigene Art dem Wahnsinn verfallen sind. Das alles leider nur einseitig, da Kinski ja 1991 verstarb.

Herzog inszeniert sich permanent selbst, was ihm verziehen sei, da das eher eine Ausnahme ist und er nun mal am besten Bescheid weiß. Allerdings mangelt es letztlich doch an der wünschenswerten Abwechslung, wenn der Off-Kommentar und der Monolog vor der Kamera ein und dieselbe Stimme haben. Über Kinski gibt es nichts Neues, nur subjektive Anekdoten zu erfahren, was anfänglich hochinteressant ist, sich aber irgendwann im Kreis dreht, da es eben immer wieder nur darum geht, dass Kinski regelmäßige Tobsuchtsanfälle hatte.

Sehr sehenswert sind dafür die geschickt platzierten Ausschnitte aus den besagten fünf gemeinsamen Arbeiten von Kinski und Herzog – „Aguirre, der Zorn Gottes“ (´72), „Nosferatu – Phantom der Nacht“ (´79), „Woyzeck“ (´79), „Fitzcarraldo“ (´82) und „Cobra Verde“ (´87). Grund genug, sich den Film anzusehen, wenn man an Kinski interessiert ist, sich in dessen Filmografie aber nicht auskennt. Auch andere Kinski-Werke werden kurz angerissen, so z.B. „Jesus Christus Erlöser“, die Aufnahme der berüchtigten Live-Show – seit 2009 neu geschnitten auf DVD erhältlich.

„Mein liebster Feind“ hält sich an den mit dem Titel vorgegebenen Rahmen, verzichtet auf eine Spannungskurve und darf daher nicht mit hohen Erwartungen angegangen werden. Es ist ein kleines, feines, fast intimes Dokument zweier wichtiger Figuren der deutschen Filmgeschichte. Wirkliche Erklärungen für den Genie, den Wahnsinn und die Hassliebe muss man allerdings woanders suchen.

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Jesus Christus Erlöser

1 Kommentar

  1. Ein wirklich anfänglich interessanter, dann schrecklich nerviger Film, wie ich finde…
    Herzog inszeniert sich durchgehend selbst und kommt in meinen Augen recht arrogant rüber. Aber man sollte ihn doch anschauen, wenn man an den beiden interessiert ist!

    ganz unterhaltsam am anfang, dann quält man sich eben noch ein wenig durch…

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