Originaltitel: Mid90s
USA | 2018 | 85 Min. | FSK: 12
Drama, Coming-of-Age
Regie: Jonah Hill
Drehbuch: Jonah Hill
Besetzung: Sunny Suljic, Lucas Hedges, Na-Kel Smith u.a.
Kinostart: 07.03.19
DVD/Blu-Ray VÖ: 12.04.19
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Szenenbild © 2018 JAYHAWKER HOLDINGS, LLC
Worum geht’s?
Los Angeles, Mitte der 90er Jahre. Stevie wächst zwischen alleinerziehender Mutter und rüdem großen Bruder auf. Als er in einem Skateshop eine vierköpfige Clique beobachtet, findet er neue Vorbilder. Bald darf der schüchterne Teenager mit den älteren Jungs mitziehen, skatet an verbotenen Orten und trifft Mädchen. Doch auch der neue Lebensabschnitt hat seine Schattenseiten.
Wie ist der Film?
Das Regiedebüt von Schauspieler Jonah Hill („21 Jump Street“, „The Wolf of Wall Street”) hat wenig mit den Filmen zu tun, die den Komiker bekannt machten. „Mid90s“ ist für ihn mehr als nur Fingerübung und Perspektivwechsel, ohne Zweifel ein Herzensprojekt.
Stilecht auf 16mm-Film gedreht erweckt „Mid90s“ die perfekte Illusion eines 90er-Relikts. Die Protagonisten-Gang besitzt bis auf Hauptdarsteller Sunny Suljic („The Killing of a Sacred Deer“) keine Schauspielerfahrung und wirkt dadurch ungemein authentisch. Die Schauspielprofis Katherine Waterston („Alien: Covenant“) und Lucas Hedges („Three Billboards Outside Ebbing, Missouri”) runden das Ensemble stimmig ab.
Zwar funktioniert der Film als emotionale Zeitreise, wirkt aber niemals bemüht nostalgisch. Die Requisiten und Sounds von damals sind auf natürliche Weise einfach da. Hill behält den Fokus auf seiner Jungengeschichte über Identitätssuche und den Kampf um den Platz im Rudel. Wer selbst in den 90er Jahren pubertierte, wird natürlich dennoch einen besonders guten Zugang finden.
Dem Pool der Coming-of-Age-Geschichten fügt „Mid90s“ nichts Neues hinzu, und was auf narrativer Ebene fehlt, wird durch das gekonnte Einfangen eines Lebensgefühls ausgeglichen – adäquat für ein bescheidenes Erstlingswerk. „Mid90s“ ist einfach ein höchstcharmanter Independent-Streifen, erfrischend besetzt und leise bewegend.
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Oh ja, die Atmosphäre ist schön eingefangen, weshalb der Film charmant natürlich daherkommt. Selbst wenn man zwar auch in den 1990er groß geworden ist, aber mit der Skaterszene wenig Berührungspunkte hatte.