Mulberry Street

DVD-Cover Mulberry Street

5/10

Originaltitel: Mulberry Street
USA | 2006 | 85 Min. | FSK: ab 18
Horror, Direct-to-DVD
Regie: Jim Mickle
Drehbuch: Nick Damici, Jim Mickle
Besetzung: Vonia Arslanian, Kim Blair, Larry Fessenden u.a.
Kinostart:
DVD/Blu-Ray VÖ: 11.10.07

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | Ascot Elite
Bilder © Ascot Elite

Worum geht’s?

In der sommerlichen Gluthitze Manhattens fallen aggressive Ratten Menschen an, welche daraufhin zunehmend Züge der Nager an den Tag legen und schließlich zu menschenfressenden Monstern werden. Die Zahl der Infizierten wächst immer weiter. Eine kleine Gruppe von Bewohnern eines Apartmentkomplexes versucht die Nacht zu überleben.

Wie ist der Film?

Szenenbild Mulberry StreetRattenmenschen. Nun gut. Das ist immerhin etwas anders als das, was einem sonst so in den zahlreichen Virus-Schockern aufgetischt wird. „Mulberry Street“ ist ganz offensichtlich ein billiges B-Movie, leistet sich dafür aber insgesamt keine üblen Ausrutscher und ist somit, mit ein wenig Wohlwollen, durchaus zumutbar.

Bei dem Look, mit dem sich der Streifen zu Beginn präsentiert, erwartet man eigentlich, dass jeden Moment jemand harten Sex haben wird, wenn da nicht die düsteren Einschübe wären. Denn die Kameras, mit denen die Crew arbeitet, sind kein Stück hochwertiger als die eines kleinen Pornofilmchens. Auch auf namhafte Schauspieler wird wohl notgedrungen verzichtet. Man muss dabei aber sagen, dass die Intention des Regisseurs auf dem richtigen Weg ist und es dem Projekt lediglich an professionellem Equipment mangelt. Was man dieser Produktion am meisten wünscht ist kein besseres Drehbuch, sondern viel mehr ein ordentliches Stativ, und vielleicht Feuer, das nicht aus dem Computer kommen muss. Eine ausgefeilte Schnittarbeit und ein erkennbarer Spannungsaufbau lassen durchblitzen, dass hier Experten am Werk waren. Nur mit einem großzügigen Budget konnte keiner dienen. „Mulberry Street“ macht mit passablen Darstellern, die nicht nur als reine Zombieköder in Szene gesetzt werden, das Beste draus.

Statt die ganzen Ausmaße der verheerenden Epidemie zu zeigen, wird man darüber fast nur durch Fernsehen und Radio in Kenntnis gesetzt; ein elegantes, Beklemmung erzeugendes Stilmittel, durch das sich schon der Low-Budget-Kultfilm „Die Nacht der lebenden Toten“ (1968) auszeichnete. Hier wurde mal richtig gut geklaut. „Mulberry Street“ stützt sich nicht auf Ekel-Effekte, da die düstere Atmosphäre, ein paar fiese Szenen und eine relativ temporeiche Inszenierung für den Horror genügen.

Billig muss nicht gleich billig heißen. Schon der zurückhaltende Titel „Mulberry Street“ beweist Stil. Hätte der Film sich „Killer Rats“ oder sowas wie „Cannibal Virus“ genannt, hätte das viel mehr nach einem verzweifelten Ruf nach Aufmerksamkeit ausgesehen, der ohnehin nicht wirklich erhört worden wäre. „Mulberry Street“ wird auf jeden Fall für immer unbekannt bleiben. Dafür wird er aber die Handvoll Horrorfans, die ihn zu Gesicht bekommen, nicht enttäuschen. „Mulberry Street“ ist ein schmutziger, kleiner Independent-Streifen, der sich wacker schlägt.

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