Night on Earth

Filmposter Night on Earth

8.5/10

Originaltitel: Night on Earth
USA, DE, FR, GB, JP | 1991 | 123 Min. | FSK: ab 16
Episodenfilm, Komödie
Regie: Jim Jarmusch
Drehbuch: Jim Jarmusch
Besetzung: Winona Ryder, Armin Mueller-Stahl, Béatrice Dalle, Roberto Benigni u.a.
Kinostart: 12.12.91
DVD/Blu-Ray VÖ: 24.09.02

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia | Filmposter

Worum geht’s?

Eine Nacht, fünf Weltmetropolen, fünf ungewöhnliche Taxifahrten. In verschiedene Episoden werden denkwürdige Ausschnitte aus dem vermeintlich alltäglichen Leben vorgestellt, stattfindend in Los Angeles, New York, Paris, Rom und Helsinki.

Wie ist der Film?

„Night on Earth“ ist ein Episodenfilm zum liebhaben. Wenn die Kamera zu Beginn über einen handelsüblichen Globus fährt, könnte man sich fragen, ob man für die Eingangs-Sequenz nicht einen etwas edleren Effekt hätte nehmen können. Doch beruhigt darf man dann feststellen, dass dieser Film von genug Hochwertigkeit zeugt, und zwar durch die Schauspielerei.

Winona Ryder zeigt ihr ganzes Können in ihrer Rolle als selbstbewusste, kaugummikauende Kettenraucherin mit Ölflecken im Gesicht, wenn ihre Figur auch schon zu übertrieben daherkommt. Ob das am Drehbuch liegt oder an der Tatsache, dass eben sie diese Figur spielt, ist schwer zu sagen. Einen der größeren Unterhaltungswerte bietet sie allemal. Getoppt wird sie, zumindest aus deutscher Sicht, noch von Armin Mueller-Stahl, der als sichtlich überforderter aber optimistischer Einwanderer eine liebenswerte und unheimlich komische Performance abliefert. Roberto Benigni, vor allem bekannt als Hauptdarsteller von „Das Leben ist schön“, bringt in seiner Rom-Episode eine gehörige Portion Slapstick inklusive rabenschwarzen Humors in die Geschichte mit ein, was sich nicht gerade stimmig zum Rest des Films verhält, für viele Zuschauer aber auch ein Highlight darstellen dürfte. Desweiteren sind noch viele weniger bekannte Darsteller zu sehen, die allesamt überzeugen können und ihre eigenen Reize mitbringen, was man genauso auch über die fünf verschiedenen Episoden an sich sagen kann.

Stets begleitet von der schrullig-gemütlichen Musik von Tom Waits gibt sich „Night on Earth“ absolut unaufgeregt, durch die skurrilen Situationen, den immer präsenten Zauber der Nacht und die lebensnah anmutende Atmosphäre aber trotzdem bannend. Der Film kümmert sich überhaupt nicht um Fragen nach einer Intension oder Zusammenhängen, sondern erzählt einfach nur vor sich hin. Und ein Regisseur wie Jim Jarmusch kann sich das eben leisten, was er spätestens zwölf Jahre später mit „Coffee and Cigarettes“ noch einmal bewies. „Night on Earth“ lebt im Grunde gänzlich von seinem enormen Charme, welcher zu einem Großteil auch durch die Beibehaltung der jeweiligen Originalsprache der Episoden entsteht. Natürlich mit Untertiteln. Diese vielfältige Taxi-Reise durch die Nacht sollte man einfach mal mitgemacht haben. Sie hat nicht mal ein bestimmtes Ziel, ist ihr Geld aber ganz bestimmt wert.

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