Originaltitel: Rebecca
USA | 1940 | 125 Min. | FSK: ab 16
Drama, Thriller, Liebesfilm, Romanadaption
Regie: Alfred Hitchcock
Drehbuch: Philip MacDonald, Michael Hogan, Robert E. Sherwood, Joan Harrison
Besetzung: Sir Laurence Olivier, Joan Fontaine u.a.
Kinostart: 30.10.51
DVD/Blu-Ray VÖ: 02.10.02
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Worum geht’s?
Im Urlaub in Monte Karlo lernt die schüchterne Gesellschafterin einer älteren Dame den reichen Witwer Mr. de Winter kennen. Nach mehreren Treffen folgt eine Blitzhochzeit und Mr. de Winter nimmt seine neue Frau mit auf sein riesiges Anwesen namens Mandalay. Doch die neue Hausherrin hat nicht mit dem psychischen Druck gerechnet, der auf ihr lastet, da ganz Mandalay voll von Erinnerungen an die verstorbene Rebecca de Winter ist. Zudem ist die Hausdame ihr alles andere als freundlich gesinnt.
Wie ist der Film?
Die erste Hollywood-Produktion des gebürtigen Briten Alfred Hitchcock ist eine raffinierte Buchverfilmung, die bei elf Oscarnominierungen in den Kategorien „Kamera“ und „Bester Film“ gewann. Leider sollte Hitchcock der Regie-Oscar, der damals zum Greifen nah war, für immer verwehrt bleiben.
„Rebecca“, übrigens eins der humorlosesten Werke Hitchcocks, konzentriert sich auffallend stark auf das, was man nicht sieht. Es liegt einfach etwas in der Luft, und die anfangs unmöglich wirkende Beziehung der zwei Hauptfiguren birgt eine dezente, permanente Grundspannung. Das Paar in den Titelrollen ist zunächst eher unsympathisch angelegt. Sie ist übertrieben unterwürfig und eingeschüchtert, während sie durch eine Reihe von Fettnäpfchen stolpert; Er ist übertrieben rau und dabei unglaubwürdig mit seiner Zuneigung zu Ihr. Doch der Knüller ist, wie die beiden Charaktere bei einer späten Schlüsselszene geebnet werden und plötzlich viel ansprechender wirken. Dabei wartet die Geschichte gegen Ende mit mehreren raffinierten Ideen auf. Die kluge Kameraführung unterstützt die rätselhafte Atmosphäre und lässt einen die bedrückende Präsenz Rebeccas spüren, obwohl man diese Frau niemals zu Gesicht bekommt.
Gekonnt ist auch das Spiel von Judith Anderson als düstere Haushälterin, die immer von Schatten umgeben scheint. Den Hauptdarstellern Sir Laurence Olivier und vor allem Joan Fontaine muss man ihre häufige Theatralik, in Anbetracht der Zeit, aus der der Film kommt, erst mal verzeihen. Ebenfalls erwähnenswert ist Florence Bates in der Rolle der eingebildeten Urlauberin, die wohl als Einzige für Schmunzeln sorgt, aber nach dem ersten Teil des Films in Vergessenheit gerät.
Wer etwas Geduld mitbringt und ein Gefühl für die unsichtbaren Faktoren einer Inszenierung hat, den belohnt die unkonventionelle Liebesgeschichte „Rebecca“ mit einem richtig gewitzten Thriller, der rasante Action-Sequenzen gar nicht nötig hat.
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