Originaltitel: Ash vs. Evil Dead
USA | 2015 | ca. 27 Min. | FSK: ab 18
Komödie, Splatter, Horror, Action
Idee: Sam Raimi, Ivan Raimi, Tom Spezialy
Drehbuch: diverse
Besetzung: Bruce Campbell, Ray Santiago, Dana DeLorenzo, Jill Marie Jones, Lucy Lawless, Michelle Hurd, Ted Raimi u.a.
DVD/Blu-Ray VÖ: ?
Links zur Serie:
IMDb | Wikipedia
Bilder: starz.com
Worum geht’s?
Jahrzehnte nachdem er das Massaker in einer Waldhütte überlebte, wohnt Ash zurückgezogen in einer Wohnwagensiedlung. Seine Zeit vertreibt sich der Sprücheklopfer mit Drogen und Affären. Als er einer aufgegabelten Frau völlig bekifft aus dem Buch der Toten vorliest, werden versehentlich die Mächte des Bösen heraufbeschwört – schon wieder. So zieht Ash von neuem in den Kampf gegen blutrünstige Besessene, um die Welt zu retten. Unterstützung bekommt der Antiheld von seinem treuen Arbeitskollegen Pablo sowie dessen Schwarm Kelly.
Wie ist die Serie?
Er kann es immer noch. Hauptdarsteller Bruce Campbell hat nichts von seinem Charme verloren, eher noch mehr hinzugewonnen, seit er selbstironisch mit dem Älterwerden spielt. Sein freches Mundwerk bleibt unterhaltsam und bildet das klare Zentrum von „Ash vs. Evil Dead“. Die Serie setzt Sam Raimis ‚Evil Dead‘-Trilogie, bestehend aus „Tanz der Teufel“, „Tanz der Teufel II“ sowie „Armee der Finsternis“ fort und erfreut den Fan mit zahlreichen Bezügen auf ebenjene Kultfilme. Wer die Filme nicht kennt, wird mittels eleganter Rückblenden hinreichend versorgt. Achtung: Mit dem Remake „Evil Dead“ von 2013 hat „Ash vs. Evil Dead“ erzähltechnisch nichts zu tun, zumal beide Werke sich in ihrer Tonart fundamental unterscheiden.
Campbells Sidekicks Ray Santiago und Dana DeLorenzo wirken angenehm unverbraucht. Einen weiteren Coup landete die Casting-Abteilung mit Lucy Lawless („Xena“ von 1995 bis 2001) – neben Campbell die zweite Genre-Ikone, die es nochmal wissen will. Das Treffen der Generationen bietet explosiven Spaß. Apropos explosiv: Zweites Herzstück der Serie sind freilich die zahlreichen Splatter-Momente. So drastisch (und teils auch kreativ) wie Körper hier zersägt, zerhackt und zerrissen werden, hat man es in einer TV-Serie selten, wenn nicht noch nie gesehen. Zensurbehörden lassen es durchgehen, weil der Kontext stets humorvoll und überspitzt bleibt. Horror-Stimmung à la „Tanz der Teufel“ findet sich nur im Ansatz; „Ash vs. Evil Dead“ ist vor allem eine Splatter-Komödie.
Die hervorragenden Makeup-Effekte beißen sich zum Teil grässlich mit unterstützenden Computer-Tricks. Bitter, zumal Ashs frühere Abenteuer ja gerade wegen ihrer handgemachten Low-Budget-Ästhetik so sympathisch waren. Allerdings haben es die Verantwortlichen wohl selbst bemerkt, da die CGI-Elemente in den späteren Folgen wesentlich dezenter ausfallen. Eine bleibende Schwachstelle sind hingegen die Drehbücher. Trash darf und soll absurde Begebenheiten entwerfen, doch die Fülle riesiger Plot-Löcher in „Ash vs. Evil Dead“ verkauft das Publikum regelrecht für dumm. Eine etwas durchdachtere, nicht nur von Station zu Station jagende Handlung wäre durchaus drin gewesen, gerade im Hinblick auf das Niveau aktueller US-Serien. Die dritte und letzte Staffel feuert dafür einen beachtlich epischen Showdown ab und führt die Serie zu einem befriedigenden Ende.
„Ash vs. Evil Dead“ ist kurzweilige, interessant besetzte Trash-Unterhaltung, die den Humor aus der ‚Evil Dead‘-Filmtrilogie weitertreibt denn je. Erzählerische Schwächen werden mit witzigen Sprüchen, verrückten Splatter-Exzessen und coolem Soundtrack kaschiert. Wer hier gruseligen Horror und eine spannend-komplexe Geschichte erwartet, ist selbst schuld.
Diese Serie erschien in Deutschland exklusiv bei Amazon Prime Video.
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