Spaced

DVD-Cover Spaced

7.5/10

Originaltitel: Spaced
GB | 1999 – 2001 | ca. 27 Min. | FSK: ?
Komödie
Regie: Edgar Wright
Drehbuch: Simon Pegg, Jessica Hynes
Besetzung: Simon Pegg, Jessica Hynes, Nick Frost u.a.
DVD/Blu-Ray VÖ:

Links zur Serie:
IMDb | Wikipedia

Worum geht’s?

Irgendwo in ihren Zwanzigern und noch nicht erwachsen: Daisy Steiner und Tim Bisley treffen sich zufällig in einem Londoner Café und beschließen wegen ähnlicher Lebenssituationen, eine Zweier-WG zu gründen. Allerdings ist die einzige in Frage kommende Wohnung nur für Paare ausgeschrieben. Also spielen Daisy und Tim der Vermieterin etwas vor, bis sie den Zuschlag bekommen. Daisy will als Schriftstellerin, Tim als Comiczeichner arbeiten. Doch so einfach ist das natürlich nicht.

Wie ist die Serie?

Ein paar Jahre bevor Regisseur Edgar Wright mit „Shaun of the Dead“, „Hot Fuzz – Zwei abgewichste Profis“ und „Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt“ die Kinoleinwände eroberte, dirigierte er die Fernsehserie „Spaced“, welche die Handschrift der ebengenannten Filme bereits vorwegnimmt. Eine bedingungslose Empfehlung für Wright-Fans also, aber auch für alle, die zeitgemäßen britischen Humor rund um die Popkultur schätzen. Wie auch die Sprache – „Spaced“ gibt es nur auf Englisch.

Simon Pegg – wohlbekannt aus Wrights Filmen – und Jessica Hynes – leider weniger berühmt – spielen die Hauptrollen und schrieben sich die Drehbücher dazu selbst auf den Leib. Entsprechend harmonisch fallen die spritzigen Wortgefechte aus. Pegg beweist schon vor seiner Kinokarriere großes komödiantisches Talent. Hyes überzeugt mit breitem mimischem Spektrum, nur fehlt ihr die gewisse Star-Ausstrahlung. Für eine Hauptdarstellerin wirkt sie seltsam unscheinbar. Das ändert sich jedoch in der zweiten Staffel, in die sie wie verwandelt, fitter und farbenfroher zurückkehrt.

Vier zentrale Nebenfiguren, eine skurriler als die andere, runden das Serien-Ensemble glänzend ab. Darunter als Militär-Freak auch Nick Frost, der sich später zu Simon Peggs Film-Dauerpartner entwickelte. Doch Julia Deakin als kettenrauchende Vermieterin mit Alkoholproblem, Mark Heap als soziopathischer Künstler und Katy Carmichael als freches Mode-Püppchen stehen Frosts Witzigkeit in nichts nach. Mit seinen markanten Schnitt-, Kamera- und Sound-Spielereien holt Wright das Beste aus den Figuren heraus. Eine Menge Kreativität wiegt das geringe Budget auf; jede der insgesamt 14 Folgen ist wunderbar kurzweilig in Szene gesetzt.

Dass „Star Wars: Episode I“ zwischen den beiden Staffeln erschien, färbte deutlich auf den Inhalt ab. Ansonsten hat „Spaced“ herzlich wenig mit dem Weltall zu tun. Nicht nur Science-Fiction, auch Horrorstoffen bis hin zu alten Kindersendungen zollt die Serie im Minutentakt Tribut. Die „Spaced“-Crew verbeugt sich vor unzähligen Filmen, Serien, Comicfiguren und Videospielen, die sie geprägt oder auch nur belustigt hat. Kein Mensch kann jede Anspielung verstehen, doch dafür gibt es auf den DVDs als Untertitelfunktion das ‚Homage-O-Meter‘. Mit diesem Wissen macht „Spaced“ gleich doppelt Spaß.

Die ständigen Popkultur-Referenzen wirken schon sehr selbstzweckhaft, doch dem überaus sympathischen Charakter der Serie tut dies keinen Abbruch. „Spaced“ ist ein temporeicher Spaß von Nerds für Nerds und erzählt im Kern auch vom ganz normalen Alltagswahnsinn. Staffel 2 sieht nicht nur etwas schöner aus als die erste, sondern beschäftigt sich auch intensiver mit dem Figurennetz. Oft bleibt es oberflächlich und anarchisch, aber allerspätestens in den einfühlsameren letzten Folgen wachsen einem die Charaktere ans Herz. Die von Fans seit Jahren geforderte dritte Staffel bleibt aus. Doch eine Serie, die aufhört, wenn es am schönsten ist, gibt es ja auch selten genug. „Spaced“ ist die postmoderne Britcom.

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