Originaltitel: Sin City
USA | 2005 | ca. 119 Min. | FSK: ab 18
Thriller, Krimi, Drama, Action, Episodenfilm, Comicadaption
Regie: Robert Rodriguez, Frank Miller, Quentin Tarantino
Drehbuch: Frank Miller
Besetzung: Bruce Willis, Mickey Rourke, Clive Owen, Jessica Alba, Benicio del Toro, Brittany Murphy, Elijah Wood, Rosario Dawson, Alexis Bledel, Devon Aoki u.a.
Kinostart: 11.08.05
DVD/Blu-Ray VÖ: 15.12.05/14.07.09
Links zum Film:
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Worum geht’s?
Ein Auftragskiller trachtet nach schönen Frauen. Der gealterte Polizist John jagt einen Kinderschänder. Ganove Marv rächt eine getötete Prostituierte. Frauenheld Dwight schlägt sich mit dem gefährlichen Ex seiner neuen Freundin herum. Basin City, genannt Sin City: eine Stadt, viele sich überschneidende Geschichten voller Liebe und blutiger Vergeltung.
Wie ist der Film?
Film noir trifft auf das digitale Zeitalter. Bereits die pompöse Besetzung ist ein echter Hingucker. Doch erst die surreale Schwarzweiß-Optik voller Gewaltexzesse und raffinierter Farbakzente festigen den Eindruck eines echten Ausnahmefilms, den Robert Rodriguez nach Vollendung seiner soliden Mariachi-Trilogie herbeizaubert. Gemeinsam mit Co-Regisseur Frank Miller, dem Schöpfer des Originals, gelingt Rodriguez die Übersetzung eines Comics in das Medium Film, die ihresgleichen sucht. „Sin City“ ist weniger eine filmische Interpretation als ein lebender Comic, bei dem man nicht lesen muss. Fans von Millers Vorlage könnten sich kein besseres Denkmal wünschen.
Bruce Willis („Unbreakable – Unzerbrechlich“) ist cool wie eh und je, Clive Owen („Hautnah“) so cool wie nie und Mickey Rourke („Irgendwann in Mexico“) schlichtweg verblüffend. Diese Überdosis Testosteron bildet den Grundstein dreier Episoden (plus Prolog und Epilog), die vor weiteren, glänzend besetzen Figuren nur so strotzen. Alles dreht sich um zelebrierte Coolness mit einer guten Portion pechschwarzen Humors. Die Handlung bleibt so platt wie das Papier, von dem sie stammt. Im Grunde ist „Sin City“ nichts als ein Sammelsurium pubertärer Gangster-Fantasien über Antihelden, die dutzende Pistolenschüsse überleben, dabei aber so konsequent, dass es schon wieder Charme besitzt. Was dem Inhalt fehlt, gleicht die Form doppelt aus.
Rodriguez‘ Recut, der alle Handlungsstränge sortiert und mit erweiterten Szenen aneinanderreiht, sodass vier separate Kurzfilme herauskommen, schafft etwas mehr Nähe zu den einzelnen Charakteren und erweist sich trotz geringer Unterschiede als durchaus interessante Alternative zur Kinoversion. Beide Varianten ziehen das Publikum in einen beinahe deprimierenden, aber eben auch faszinierenden Sumpf des Verbrechens. So trivial der Inhalt ist, so kreativ haben Miller und Rodriguez ihn inszeniert. Bemerkenswert, dass nahezu alle Kulissen aus dem Computer stammen. „Sin City“ ist ein stilistisch wegweisender Greenscreen-Overkill mit tollem Staraufgebot; ein zynisch-grimmig-bissiger Spaß für Gangster-Fans und eine genial originalgetreue Comic-Umsetzung.
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